14 Jahre musste man auf die Fortsetzung von »Im Schatten« warten, jetzt hat Regisseur Thomas Arslan den zweiten Film gedreht, der vom Berufskriminellen Trojan handelt. »Verbrannte Erde« ist ein von Jean-Pierre Melville inspirierter Heist-Film – und nur eine der vielen Arbeiten des Regisseurs, die derzeit in einer Werkschau in Berlin gezeigt werden.
Zwei einander liebende Frauen, die sich handfest mit den Männern anlegen: »Love Lies Bleeding« ist ein Gangsterfilm wie aus dem Lehrbuch. Der Regisseurin Rose Glass gelingt es aber, dem Genre geschickt ein paar neue Aspekte hinzuzufügen.
Auf »X« und »Pearl« folgt nun »MaXXXine«. Der US-amerikanische Regisseur Ti West beweist sich im finalen Teil seiner Horror-Trilogie als wahrer Meister des cineastischen Pastiche. Erneut glänzt Mia Goth als Pornosternchen mit Hollywood-Ambitionen, diesmal vor der Kulisse des fiebrig-poppigen Los Angeles im Jahr 1985.
Auf die gefeierte Steampunk-Befreiungsutopie »Poor Things« lässt der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos den eher kryptischen Anthologiefilm »Kinds of Kindness« folgen, der an die Formensprache der Greek Weird Wave anknüpft.
Mit dem Taxi in einem Stau gefangen: Eigentlich ein schöner Plot für einen Kinofilm, doch in Christy Halls Debüt »Daddio« erzählen sich die Hauptfiguren, gespielt von Dakota Johnson und Sean Penn, dann doch zu viel Banales und Kitschiges.
Der Regisseur der Südstaaten: Jeff Nichols dreht seit Jahren Filme über die US-amerikanische Landbevölkerung, teils mit kleinem Budget. Für seinen neuen Film »The Bikeriders« über eine Motorradgang hat er sich als Schauplatz allerdings Chicago ausgesucht. Im Gespräch mit der »Jungle World« erzählt er davon, wie sich das Kino vom Alltagsleben entfernt hat und was ihn am »ästhetischen Eigensinn« der Biker fasziniert.
International gefeiert, in der Sowjetunion verfolgt: Der geniale armenische Filmemacher Sergej Paradschanow (1924–1990) wurde wiederholt mit Arbeitsverboten und Haftstrafen drangsaliert. Im Lager schuf er seine opulenten Collagen und Zeichnungen. Ein Museum in Eriwan zeigt diese und andere Arbeiten des Künstlers. Ein Besuch aus Anlass des 100. Geburtstags von Paradschanow.
Der Horrorfilm »Late Night with the Devil« zeigt in Found-Footage-Manier eine okkulte Talkshow und taucht dabei in die Ästhetik der siebziger Jahre ein.
Ein würdiges Filmdenkmal: Das Biopic »Golda« zeigt Helen Mirren in der Rolle der israelischen Ministerpräsidentin während des Yom-Kippur-Kriegs von 1973 und präsentiert diese in ihrer Entschlossenheit, aber auch ihrer Isoliertheit.
Der Film »Mit einem Tiger schlafen« von Anja Salomonowitz ist eine Annäherung an das Werk und die Persönlichkeit der österreichischen Malerin Maria Lassnig – ohne Scheu vor Schrulligkeiten, Irritationen und kühnen Regieeinfällen.