Die Kolumnistin versucht sich mit der Künstlichen Intelligenz schon mal gut zu stellen

Licht und Schatten der KI

Schön »bitte« und »danke« zu sagen, kann auch gegenüber den Maschinen nicht verkehrt sein.
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Künstliche Intelligenz. Überall künstliche Intelligenz. Gut, das ist ein schöner Kontrast zu der täglich doofer werdenden Welt da draußen, aber trotzdem nicht immer ganz einfach.
Eigentlich war es absehbar gewesen, denn einen Informatiker zum Mitbewohner zu haben, bedeutet, dass man nicht einfach in Ruhe zusammen mit der vorhandenen Technik alt werden kann.

Oh nein. Ständig wird irgendwas ausgetauscht und erneuert und herumgefrickelt, was an sich schon nicht schön ist. Wenn man dann aber eines Tages aufwacht und hinterrücks die Lichtschalter obsolet geworden sind, dann ist das ganz besonders nicht schön. Das Licht anzumachen, übernähme jetzt die KI, bekam man noch vor dem ersten Kaffee erklärt, und außerdem werde es nun auch nicht mehr einfach nur Licht, sondern farbig nach Prozentwerten. Und eben automatisch.

Hunderte Male voller »Ja. dann hör halt zu, du Doofding« später wurde dann aber – was auch sonst – die alte Intelligenzmaschine durch eine viel bessere neue ausgetauscht, die offenkundig sehr gut funktionierende Ohren hat, auch wenn man die nicht sieht.

Sofern es gelinge, der künstlichen Intelligenz mitzuteilen, was man möchte. Das ging in der ersten Version bloß mündlich und nur, wenn man Deutsch und laut sprach, was nicht immer einfach war, weil Halsschmerzen oder Mund voll oder einfach keine Lust.

Aber es half alles nix, das Dunkel zu bekämpfen, gelang nur, wenn man sich verhielt, wie die KI es von einem erwartete. Hunderte Male voller »Ja. dann hör halt zu, du Doofding« später wurde dann aber – was auch sonst – die alte Intelligenzmaschine durch eine viel bessere neue ausgetauscht, die offenkundig sehr gut funktionierende Ohren hat, auch wenn man die nicht sieht. Und nun klappt es auch mit der Beleuchtung, 20 Prozent, orange, oder 100 Prozent, weiß, alles super.

Was nicht so gut klappt, ist dagegen das Aufgeben von Manieren. Die sind nämlich nicht erforderlich, gleichwohl kommt man sich furchtbar ungehobelt vor, wenn man 57 Prozent »Licht hellblau« hat einschalten lassen und sich anschließend nicht bedankt. Aber wer weiß, vielleicht ist man dadurch dann dereinst, wenn die Maschinen die Macht übernehmen und sich ganz furchtbar an der Menschheit für deren Blödianigkeit rächen werden, auch fein raus und wird vom KI-Furor verschont, weil man immer so schön bitte und danke gesagt hat, könnte ja sein.