Große Kränkung, kleine Desaster

»Die Entschärfung des Risikos einer Auslöschung durch KI sollte neben anderen Risiken von gesellschaftlichem Ausmaß, wie Pandemien und Atomkrieg, eine globale Priorität sein«, heißt es in einem offenen Brief von KI-Entwicklern
Künstliche Intelligenz, KI, die Texte verfassen, mit Menschen kommunizieren, medizinische Wunder vollbringen oder Verbrechen prognostizieren kann, ist vor einiger Zeit von der spekulativen Fiktion in die wissenschaftliche Vorstellbarkeit übergegangen, und sie hat nun das Stadium technischer Machbarkeit, vor allem aber der ökonomischen Nutzung erreicht.
Und genau darin liegt das Problem: Abgesehen von ein paar lästigen Grundfragen, das Wesen und die mythologische Alleinstellung des Menschen betreffend, könnte Künstliche Intelligenz (pragmatisch, wie wir sind, verzichten wir auf eine genaue Definition; es handelt sich jedenfalls um eine Verbindung von Big Data, Informationsverarbeitung, learning systems, Kommunikationsroutinen und ein paar unheimlichen Zutaten, von denen es heißt, nicht einmal ihre Entwickler verstünden sie vollkommen) ein grandioses Instrument oder, wie man es nimmt, ein neuer Partner bei der Lösung von Problemen sein, an denen es nun wahrlich keinen Mangel gibt. Das Wesen der KI besteht, um es sehr einfach zu sagen, darin, dass ein digitales System oder ein Netzwerk solcher Systeme nicht mehr allein hilft, Entscheidungen zu treffen, sondern selbst Entscheidungen trifft, und dies in immer komplizierteren, schließlich vielleicht gar komplexen Umfeldern.
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