Donnerstag, 30.11.2023 / 23:43 Uhr

Hamas-Terroristen geben Geiselnahme im Shifa-Krankenhaus zu

Von
Gastbeitrag von Pessach Benson

Shifa Krankenhaus und die Hamas, Infographik der IDF

Die Hamas-Mitglieder Adham Hawwas und Ismail Hawwas waren auf Sicherheitsvideos im Kibbuz Alumim und im medizinischen Zentrum von Gaza-Stadt zu sehen.

 

Die israelische Sicherheitsbehörde Shin Bet veröffentlichte am Montag Filmmaterial, auf dem zwei Hamas-Terroristen zu sehen sind, die den Vernehmungsbeamten erklären, wie sie während des Massakers vom 7. Oktober einen Krankenwagen benutzten, um thailändische und nepalesische Landarbeiter zu entführen und sie ins Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt zu bringen.

Die beiden Terroristen, Adham Hawwas und Ismail Hawwas, die auf Sicherheitsvideos im Kibbuz Alumim in der Nähe des Gazastreifens und im Shifa-Krankenhaus zu sehen waren, wurden in Gaza verhaftet und zum Verhör nach Israel gebracht.

»Ich überquerte den Zaun durch eine Lücke, durch die ich zu Fuß gehen konnte. Danach stieg ich in einen weißen Magnum-Jeep und wir fuhren zum Tor der Siedlung, das geschlossen war. Wir kletterten über das Tor und betraten das Gebiet mit den Räumen der Bauern«, schilderte Adham die Geschehnisse vom 7. Oktober. »Zwei Leute, mit denen ich unterwegs war, nahmen jemanden [gefangen] und gingen mit ihm weg. Dann nahm ich zusätzlich zu den beiden Entführten noch einen weiteren mit«, ergänzte er.

Sie hätten die »Entführten in den Krankenwagen gebracht, wo Abu Khaled einen der Entführten nach seinem Namen fragte. Als dieser nicht verstanden habe, was er gefragt wurde, »zeigte der zweite Entführer auf ihn und fragte: ›Thailand?‹ Da wurde uns klar, dass sie dieselbe Staatsbürgerschaft haben und wahrscheinlich ausländische Arbeiter sind.« Die Hamas-Männer hätten ihnen anschließend angeordnet, »mit dem Krankenwagen zum Shifa-Krankenhaus [zu] fahren«. Einer der Entführten ging zu Fuß in das Spital, während der zweite auf einer Trage hineingerollt wurde, wie auf den Überwachungsvideos des Spitals zu sehen ist.

Terror-Basis der Hamas

Ismail sagte, jemand von den Al-Qassam-Brigaden der Hamas sei in dem Raum gewesen, in den die Geiseln gebracht wurden, während zwei weitere Männer vor dem Gebäude standen. Die Frage, ob diese Männer bewaffnet waren, beantwortete Ismail mit Ja.

Bereits am 20. November veröffentlichte der Shin Bet Filmmaterial von Palästinensern, die gegenüber Vernehmungsbeamten der Sicherheitsbehörde bestätigten, dass sich Terroristen in Krankenhäusern versteckten und sich als medizinisches Personal ausgaben.

Das Al-Shifa-Krankenhaus im Stadtteil North Rimal in Gaza-Stadt ist mit 570 Betten das größte medizinische Zentrum im Gazastreifen und versorgt Hunderttausende von Palästinensern mit medizinischen Leistungen. 1946 von den britischen Behörden errichtet, renovierte und erweiterte Israel in den 1980er Jahren das Shifa im Rahmen einer Initiative zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Gaza.

Bereits 2009 berichtete der Shin Bet während des damaligen Gaza-Kriegs (Operation Gegossenes Blei), dass sich Hamas-Aktivisten in dem Krankenhaus versteckten und das Untergeschoss zu einem Hauptquartier der Hamas geworden war. Die Terrorgruppe brachte dort nicht nur Hamas-Führer und Geiseln unter, sondern feuerte auch Raketen von diesem Areal ab, folterte und ermordete mutmaßliche Kollaborateure und hortete eine halbe Million Liter Treibstoff.

(Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate und auf Deutsch bei Mena-Watch. Übersetzung von Alexander Gruber.)