Thomas von der Osten-Sacken

Auch am dritten Wochenende nach dem gewaltsamen Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amin gingen die Proteste im Iran unvermindert weiter.

Dies schrieb mir gestern Nacht ein guter Bekannter aus dem Iran:

Hello, today's revolution was more glorious, people all participated, strikes increased and people became braver. More than 18 people were killed in Sanandaj. Nearly 8 people were injured in Javanrud. Be our voice. We do not have internet. We have no internet access for 4 days.

Auch heute gingen die Proteste im Iran unvermindert weiter, aus unzähligen Städten schickten Demonstrantinnen und Demonstranten wieder - trotz Sperrungen des Internets- beeindruckende Bilder. Damit haben sie einen Grund zu feiern, denn diesmal halten sie seit drei Wochen durch, 2019 gelang es dem Regime mit unglaublicher Repression die Proteste nach etwas mehr als zwei Wochen zu ersticken.

Dieses eine Bild von iranischen Schülerinnen, die den verhassten Hijab absetzen und den großen Revolutionsführern, die da in ihrem Klassenzimmer zu hängen haben, einfach nur den Finger zeigen, fasst eigentlich zusammen, was diese Revolution ausmacht.

Wenn es so weit ist, wenn nur noch der Finger bleibt, dann mögen die an der Macht da noch ein wenig bleiben, weil sie Polizei, Schläger, Armee, Gefängnisse und alles mögliche zu ihrer Verfügung haben.

Nur eines haben sie nicht mehr: Irgendwelche Legitimität. 

Motiviert durch die Aufstände im Iran, gehen im Irak die Proteste wieder los, die sich auch gegen Teheran richten.

 

Er lebt noch! Und kann sprechen. Und er hat endlich eine Erklärung, was los ist.

h

 

Da Antisemitismus pathologisch und irrational ist, nützt es nichts denen mit Vernunft zu kommen, aber trotzdem:

Mit den jüngsten Angriffen auf kurdische Oppositionsparteien im Irak hat der Iran zumindest eines schon erreicht: Eine Welle der Solidarität in Kurdistan mit den iranischen Protesten gegen die Islamische Republik.

 

Im Iran gehen die Proteste trotz brutalster Repression durch Sicherheitskräfte unvermindert weiter. heute abend soll es zB  Demonstrationen in Teheran und Mashad gegeben haben.

Da die Demonstranten inzwischen koordiniert gegen Aggression seitens der gefürchteten Basiji Milizen vorgehen, sollen, Berichten zufolge, inzwischen fast zweihundert verletzt worden sein.

Für die Protestierenden im Iran ist Zugang zum Internet eine Frage auf Leben und Tod, Erfolg oder Niederlage.

Diese Zeilen erreichten mich von einem langjährigen Bekannten aus dem Iran mit der Bitte um Verbreitung:

 

Weltweit finden dieser Tage Solidaritätskundgebungen mit den Protesten im Iran statt, auch im Nahen Osten, etwa in Arbil in Irakisch-Kurdistan, in der Türkei,in den von der Opposition  kontrollierten Gebieten in Syrien als auch in den kurdischen Selbstverwaltungsgebieten:

Die unvermindert andauernden Proteste im Iran sind nicht nur inzwischen die größten seit 2009 und haben alle Regionen des Landes erreicht, die Demonsttanten sind auch besser organisiert und stellen das ganze Ssytem in Frage. Schon sprechen die ersten Stimmen von einer Revolution, die unter dem Slofan "Frau, Freiheit, Leben" begonnen hat.

In der Welt schreibt Christine Kensche über wichtige neue Entwicklungen im Iran: Die Demonstrationen sind nicht nur größer und von noch mehr Wut getragen, sondern auch besser organisiert. Auf unzähligen Videos sieht man, wie die Protestierenden etwa die verhasste und gefürchteten Motorradmilizen angreifen:

Jeden Tag fließt weniger Wasser im Tigris, der langsam stirbt und mit ihm werden die Lebensgrundlagen im Irak vernichtet.

 

Eine alarmierende Reportage über den Zustand des Tigris:

today the Tigris is dying.

Human activity and climate change have choked its once mighty flow through Iraq, where -- with its twin river the Euphrates -- it made Mesopotamia a cradle of civilisation thousands of years ago.

Nach dem gewaltsamen Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini kommt es überall im Iran zu Massenprotesten gegen das verhasste Regime in Teheran.

 

Weil sie ihren Hijab nicht ordnungsgemäß getragen haben soll, wurde die iranische Kurdin Mahsa Amini von der Sittenpolizei geschlagen und verstarb an den Folgen der Misshandlungen. Nach ihrem Begräbnis brachen Proteste aus.

Das Regime in Teheran macht mit seinen Drohungen, die Kopftuchpflicht für Frauen rigoros durchsetzen zu wollen, ernst.