Das Personal des neuen Berliner Senats

Ein Hans-Georg Maaßen für Berlin

Nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat sich Ende April der neue Senat konstituiert. Obwohl er sich nach außen hin diversitätsorientiert gibt, droht eine reaktionäre Politik. Ein Überblick über das Regierungspersonal.

»Ostdeutsch, migrantisch, queer: Der neue Berliner Senat ist so divers, wie manch linke Regierung es gern wäre«, frohlockte unlängst der Tagesspiegel. Anlässlich der Vorstellung der künftigen Senatsmitglieder der neuen Regierungskoalition aus Christ- und Sozialdemokraten gab die Redaktion einen Überblick über die Regierungsmitglieder: »Drei Menschen mit Migrations­geschichte, vier ostdeutsche Frauen, ein offen schwul lebender Mann: CDU und SPD repräsentieren die Gesellschaft wie selten.« Auch die Zeit zeigte sich positiv überrascht: »Das künftige ­Regierungspersonal ist so divers, wie man es von dem in den vergangenen Jahren immer leicht verstaubt daherkommenden CDU-Landesverband spontan nicht erwartet hätte.«

In der Taz hätte man dem neuen Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) offenbar am liebsten gleich die Gefolgschaft gelobt: »Man kann von der Berliner Groko halten, was man will. Immerhin ist sie divers. Berlin ist vielleicht nicht mehr so sexy wie einst, aber dafür modern.« Sogar der gerade erst zur großen Überraschung der deutschen Öffentlichkeit als Sammelbecken moralisch entgrenzter, misogyner Reaktionäre entlarvte Axel-Springer-Verlag traute sich kurz aus seinem Büßereckchen und ließ Wegners Personalentscheidung in der Welt loben als »Truppe, die zu Berlin passt und eben nicht ›reaktionär‹ ist, wie viele Groko-Gegner es glauben machen wollten«.

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