Fake-Bilder und -Videos über den iranischen Angriff auf Israel

Wo sich Hamas-Kartoffeln informieren

Die Verbreitung von Fake-News über den iranischen Luftangriff auf Israel überraschte wenig, ermöglichte aber interessante Einblicke in die »Informations«-Quellen Berliner Hamas-Fans.
Das Medium Von

Kaum hatte das Mullah-Regime die ersten Drohnen Richtung Israel losgeschickt, da schlug auf X (vormals Twitter) auch schon die große Stunde der Bilderfälscher. Das ist an sich nichts Besonderes mehr, denn nach praktisch jedem Vorfall irgendwo auf der Welt werden mittlerweile Fakten zurechtgebogen, Fotos retuschiert und alte Videos mit irreführenden Überschriften versehen – diesmal aber fanden erstaunlich viele Menschen, dass es nun mit dem Unfug reiche und es an der Zeit sei, sich als Faktenchecker zu betätigen.

Militärexperten machten sich umgehend daran, nachzuweisen, dass, nein, es keinen verheerenden Einschlag iranischer Raketen in israelischen Städten gab, sondern dass das entsprechende Video aus irgendeinem Film stammte. Oder das Foto aus einem ganz anderen Kriegsgebiet und dazu auch noch aus einem schon Jahre zurückliegenden Krieg.

Unter triumphalen Überschriften, die in etwa »Haha, jetzt bekommen die feigen Zionisten auf einmal Angst« lauteten, wurde behauptet, dass in Israel Massenpanik ausgebrochen sei und verzweifelte Menschenmassen auf der Suche nach Schutz durch die Straßen rennen würden.

Und weil kaum jemand gern in der Öffentlichkeit als Lügenverbreiter vorgeführt wird, selbst auf X nicht, ebbte der normalerweise endlose Strom von Fakes auch relativ schnell ab. Mit Ausnahmen, natürlich, die interessanterweise dazu führten, dass man nun einen relativ guten Überblick darüber hat, wo sich zum Beispiel die Berliner Hamas-Kartoffeln informieren, die nach dem Verbot ihres Kongresses offenkundig große Hoffnungen auf die umgehende Vernichtung Israels durch den Iran setzten.

Beim rechtsextremen US-Verschwörungstheoretiker Jackson Hinkle beispielsweise, der eines der erstaunlichsten gefälschten Videos des gesamten Wochenendes mitverbreitete. Unter triumphalen Überschriften, die in etwa »Haha, jetzt bekommen die feigen Zionisten auf einmal Angst« lauteten, wurde behauptet, dass in Israel Massenpanik ausgebrochen sei und verzweifelte Menschenmassen auf der Suche nach Schutz durch die Straßen rennen würden.

Was in einem Land mit vielen, vielen Schutzbunkern eher erstaunlich wäre, aber fünf Millionen User teilten das Video zunächst, das laut kreischende Menschen zeigte, die tatsächlich ganz schnell liefen, aber dabei recht glücklich wirkten. Was daran lag, dass es sich um argentinische Fans von Louis Tomlinson handelte, die ihr Idol in einem Hotel in Buenos Aires ausgemacht hatten.