Die globale Erwärmung führt zu einem Rückgang landwirtschaftlicher Erträge

Die neue Bodenfrage

Die Klimaerwärmung schädigt in vielen Weltgegenden fruchtbare Böden und mindert die Erträge der Landwirtschaft. Gleichzeitig wird landwirtschaftliche Fläche immer mehr zu einem lukrativen Anlageobjekt.

Auf fast 50 Grad Celsius stiegen die Temperaturen in diesem Sommer in Delhi. Ganz Indien litt in der Trockenzeit von Mai bis Juli unter einer anhaltenden Hitze, die in Teilen des Landes auch die Wasserversorgung gefährdete. In Nordindien, einem der wichtigsten Landwirtschaftsgebiete Asiens, herrschten tagsüber wochenlang um die 44 Grad. Auch andere Erdteile hatte die Hitze diesen Sommer im Griff, gleichzeitig führte die vermehrte Verdunstung aus den aufgeheizten Ozeanen vielerorts zu starken Niederschlägen und Sturzfluten.

Mit der Klimaerwärmung werden extreme Wetterereignisse häufiger, wodurch auch landwirtschaftliche Flächen zerstört werden. Wirbelstürme verwüsten Felder, Äcker und Wälder wie in Mosambik 2019, Überschwemmungen fluten ganze Landstriche wie in Pakistan im vorvergangenen Sommer. In Indien mindern Dürre und Überschwemmungen sowie ein Monsunregen, der weniger häufig, aber intensiver geworden ist, seit Jahren die Weizen- und Reisernte.

Wüsten, die ein Drittel der Landoberfläche der Erde umfassen, dehnen sich jährlich um etwa 50.000 Quadratkilometer aus. 40 Prozent der Fläche Spaniens und 33 Prozent Italiens sind laut EU-Kommission von Desertifikation bedroht. Im Süden Rumäniens haben Hitze, ausbleibender Regen und ma­rode Bewässerungssysteme eine landwirtschaftliche Fläche von der Größe des halben Saarlandes in eine Wüste verwandelt.

Forscher der Universität Melbourne haben berechnet, dass die Erträge für 30 der wichtigsten Agrarprodukte, gemessen am Jahr 2020, bis 2050 weltweit um sechs Prozent sinken werden.

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