Mittwoch, 17.01.2018 / 14:46 Uhr

»Knud gegen Böse« stellt sich vor: Guten Tag, ich bin der Neue

Von
Knud Kohr

Guten Tag, ich bin der Neue. Und wie es sich für Neue gehört, nutze ich diesen ersten Beitrag, um mich vorzustellen.

 

Dieser Blog hier heißt Knud gegen böse. Vor allem deshalb, weil ich selbst Knud heiße. Knud Kohr, Acht Buchstaben, keine Mittelnamen. Aber obwohl mein Name nur aus diesen acht Buchstaben besteht, gibt es in der ganzen Welt des Internets nur einen einzigen, der genauso heißt wie ich. Mich nämlich. Jedenfalls habe ich noch niemand anderen gefunden.

 

Geboren wurde ich gegen Ende des letzten Jahrtausends. Am 18.1.1966 in Cuxhaven, um wieder die ganze Wahrheit zu schreiben. Dort wurde ich 190 Zentimeter groß und 80 Kilo schwer.

 

Neunzehn Jahre nach meiner Geburt machte ich mein Abitur und nahm den nächsten Zug nach Berlin. Wo ich bis heute lebe. Meistens in Charlottenburg, Wenn ich meinen Kopf entschlossen aus dem Fenster strecke und nach rechts drehe, kann ich das Schloss Charlottenburg sehen. Zwischen dem Schloss und meiner Wohnung plätschert die Spree.

 

Natülich gab es auch für mich diese seltsamen Jahre zwischen 1989 und 1993, wo die DDR gerade den Geist aufgegeben hatte. Wie fast alle meiner Generation zog auch ich für drei Jahre nach Prenzlauer Berg. Da ich bereits am 1.10.1989 umzog, darf ich also mit recht viel Fug behaupten, einen Teil meines Lebens in der DDR verbracht zu haben. Na gut, am 3.10. hörte die DDR auf zu existieren Aber immerhin.

 

Kurz danach schloss ich mein Studium an der FU ab, und war Diplom-Politikwissenschaftler mit Spezialisierung Erwachsenenbildung und Volkswirtschaftslehre. Meine mündliche Diplomprüfung war vermutlich eine der schlechtesten in der Geschichte des Otto-Suhr-Instituts. Kam wahrscheinlich daher, dass ich mich nur wenige Stunden vorbereitet hatte. Denn ich musste nur noch irgendwie durchkommen, um einen akademischen Titel zu erhalten.

 

Ich hatte nämlich schon andere Pläne.

 

In den nächsten Jahren schrieb ich ein paar Bücher und ein paar Drehbücher, und als Reisejournalist sah ich 46 Länder auf fünf Kontinenten.

 

Und dann wurde mir Multiple Sklerose diagnostiziert. Im Jahr 2002 schon. Ein paar Jahre konnte ich die Krankheit noch ignorieren. Aber dann fiel ich zu ersten Mal hin Und dann gleich nochmal Seit drei Jahren sitze ich im Elektroscooter und lebe in einer barrierefreien, behindertengerechten Wohnung.

 

Darum soll es ab sofort in diesem Blog gehen: Wie lebt es sich als Schwerbehinderter in dieser Stadt? Wenn es keine Hoffnung gibt, dass die Krankheit in absehbarer Zeit geheilt wird? Ich also quasi nie wieder gesund werde?

 

Haben Sie bitte noch einen schönen Tag.

 

Ich melde mich wieder.