Freitag, 14.05.2021 / 13:26 Uhr

Meine erste Demo angemeldet

Von
Amed Sherwan

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Ich habe gerade meine erste Demo angemeldet und habe mich selten so ernstgenommen gefühlt wie bei der Besprechung mit dem Ordnungsamt und der Polizei.

Für diesen Samstag, den 15. Mai um 15:30 Uhr ruft der Palästinensischer Verein - Flensburg alle „ehrenwerten“ Menschen zu einer Demo unter dem Motto „Free Palestine“ auf.

Überall nutzen Menschen in Deutschland die Eskalation des Konflikts am Gazastreifen, um antisemitische Parolen zu rufen. So haben Menschen vor zwei Tagen vor einer Synagoge in Gelsenkirchen „Scheiß Juden" skandiert und in mehreren deutschen Städten Israelfahnen verbrannt. Diese Attacken zeigen deutlich, dass es nicht um Kritik an einer bestimmten politischen Situation geht, sondern darum, Hass gegen jüdische Menschen zu verbreiten und das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen.

Angesichts der bisherigen Erfahrungen mit dem Verein in Flensburg ist davon auszugehen, dass sich die angekündigte Demo inhaltlich in diese Serie von antisemitischen Aktionen einreihen wird. Denn es geht hierbei um einen Verein, der auf seiner Seite öffentlich einen Terroristen abgefeiert und Texte geteilt hat, wo es darum ging, dass Araber keine Angst davor haben sollten, Juden anzugreifen, weil sogar ein palästinensischer Teenager geschafft habe, „ein zionistisches Maultier zu erstechen“. Mitglieder des Vereins haben die Black Lives Matter-Demo im Jahr 2020 genutzt, um antisemitische Karikaturen zu zeigen, und sind bei der letzten Demo für Palästina im Jahr 2019 mit homophoben Äußerungen und körperlichen Attacken gegen ein Bild angegangen von einem Araber und Juden, die sich küssen, und den Worten „Make Love not War“.

Wir möchten nicht widerspruchslos zugucken, wenn in unserer Stadt antisemitische Parolen und Hass gegen Israel verbreitet wird. Lasst uns gemeinsam gegen Israelhass, Antisemitismus und den islamistischen Terror der Hamas auf die Straße gehen. Bitte lasst uns damit nicht allein!

Wir treffen uns am 15. Mai um 16 Uhr – mit Abstand und Maske – an der Schiffsbrücke (gegenüber dem Willy-Brandt-Platz). Wir freuen uns über Redebeiträge!

Kein Fußbreit dem Antisemitismus – in Flensburg oder anderswo!