Von Tunis nach Teheran

Über zwanzig Kriegsschiffe aus den drei Nationen haben in der vergangenen Woche in einer wichtigen Wasserstraße des Nahen Ostens in der Nähe des Golfs von Oman eine Marineübung abgehalten.

 

Zu Ramadan erinnert die UN, dass es jenseits des Konflikts noch andere kriegerische Auseinandersetzungen in der Region gibt, nur schaffen die es selten in die Medien.

 

Leserinnen und Leser von Tageszeitungen müssen dieser Tage den Eindruck gewinnen, dass es im Nahen Osten lediglich eine große kriegerische Katastrophe gibt, nämlich den Gazakrieg, und das Wohl und Wehe der gesamten Region damit falle, ob es dort bald zu einem Waffenstillstand kommt oder nicht.

Am 16.03.1988 griffen irakische Truppen die Stadt Halabja mit Giftgas an. Die Waffen konnte Saddam Hussein vor allem dank deutscher Hilfe herstellen.

Aus einem Artikel des Spiegel vom 12.08.1990:

In Salman Pak am Ufer des Tigris liegt das Forschungszentrum für die Giftgas-Herstellung, in Falludscha werden die Vormaterialien und in Samarra die Giftwaffen hergestellt.

Am Dienstag den 19.3 laden der Niedersächsische Flüchtlingsrat, Pro Asyl und Wadi zu einer Veranstaltung über die Lage der Jesiden im Irak zehn Jahre nach dem Völkermord und Abschiebungen aus Deutschland nach Hannover ein.

 

Auch an dieser Stelle wurde schon mehrfach darüber berichtet, dass seit einiger Zeit Jesidinnen und Jesiden in den Irak abgeschoben werden.

Auch wenn die Biden-Administration Israel weiter militärisch und vor allem diplomatisch unterstützt, wird immer deutlicher, wie wenig die US-Demokraten von der Regierung Benjamin Netanjahus halten.

 

Am 31. 3 sind Kommunalwahlen in der Türkei. Präsident Erdogan will dabei unbedingt die Macht in den großen Städten, vor allem in Istanbul, zurück gewinnen.

 

Immer mehr Jemeniten wehren sich gegen die Huthi, die ihr Land zu einer Plattform für den Iran und dessen Stellvertreterkrieg gegen Israel, die USA und die Region gemacht haben.

 

Der in der Vergangenheit von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützte stellvertretende Vorsitzende des jemenitischen Präsidialrats, Abd al-Rahman al-Mahrami, hat laut einem beim emiratischen Nachrichtenportal Al-Ain erschienenen Artikels wegen der anhaltenden Bedrohung durch die Huthi »Alarm geschlagen«.

In der Jüdischen Allgemeinen fordert Simone Hoffmann, dass die Stadt Frankfurt den von ihr vergebenen Theodor W. Adorno Preis aberkennen sollte.

 

Es war schon 2012 ein Skandal, ausgerechnet an Judith Butler den Theodor W. Adorno Preis zu verliehen. Dazu stand damals auf den Seiten des Deutschlandfunks:

Stammesdenken und die damit einhergehenden starken Emotionen sind bestimmende Merkmale der traditionellen Gesellschaftsstruktur des Irans.

 

Milliarden hat der Iran in den letzten Jahren nach Syrien gepumpt, um das Assad-Regime am Leben zu halten. Ein Verlustgeschäft, wie man selbst in Teheran jetzt öffentlich feststellt.

 

Auf Sozialen Medien wird man täglich mit Hunderten von Bildern von hungernden und leidenden Kindern aus dem Gazastreifen konfrontiert. Eines stammt ganz sicher nicht von dort, sondern wurde 2014 während der Belagerung des Yarmouk Camps durch die syrische Armee aufgenommen.

 

Der X-User namens "Che Guevara" ist nur einer von vielen, der dieser Tage dieses Bild teilt, um auf das Leid in Gaza aufmerksam zu machen:

Obwohl im Sudan seit bald einem Jahr ein blutiger Bürgerkrieg stattfindet, vor dem schon Millionen fliehen musste und die Versorgungslage für die, die geblieben sind katastrophal ist, scheint dieser Konflikt in Europa kaum jemand zu interessieren.

Kürzlich hat UNICEF einen dringenden Appell getätigt, in dem die Organisation warnt, dass, sollte es so weitergehen, Zehntausende Kinder vom Hungertod bedroht sind:

Mit "Artists4Ceaesfire" melden sich "deutsche Kulturschaffende" in einer Petition zu Wort, die immerhin den Vorteil hat, mich nach langer Zeit an eine gute Freundin meiner längst verstorbenen Großmutter zu erinnern. Sie und ihr Mann - beide haben in den 90ern das Zeitliche gesegnet - mochte ich als Kind und Jugendlicher sehr, gehörten sie doch einer Sorte aufrechter Sozialdemokraten, die es heute nicht mehr gibt, und vor denen man auch rückblickend den Hut ziehen muss.

Im Rahmen ihres kürzlich auch hier vorgestellten Projekts Voices of Gaza hat Manar al-Sharif jüngst mit zwei Menschen im Gazastreifen gesprochen, deren Identität anonym bleiben muss.