Vom Queer-Sexismus zur Emanzipation
Sowohl an der Universität als auch auf der Straße kann man der Queer Theory kaum mehr entrinnen. In den Szenebars Berlins oder auf den Kulturveranstaltungen kleinerer Städte ist die Queer Theory mehr oder weniger bewusst akzeptiert. Wer sich als Queer-Feminist bezeichnet, will damit ausdrücken, dass Feminismus und Queer Theory eine inhaltliche Zusammengehörigkeit aufweisen. Diese Behauptung kommt auch im Akronym FLINTA (Frauen, Lesben, Inter, Nonbinary, Trans, Agender) zum Ausdruck.
Behauptet wird, Opfer eines gemeinsamen Aggressors – des Patriarchats – geworden zu sein. Die Queer Theory gilt in ihrer Auflösung der Trennung nach sex (biologischem Geschlecht) und gender (sozialem Geschlecht) und der Behauptung, bei Geschlecht handle es sich ausschließlich um eine Identitätsfrage und gesellschaftliche Konstruktion, als generell subversiv. Dementsprechend wird queere Analyse als Teil der Lösung der Probleme dieser Welt begriffen und sowohl der queeren Bewegung als auch der dahinterstehenden Theorie unterstellt, zu allerlei Subversivem und Emanzipatorischem in der Lage zu sein.
Es scheint uns eine strahlend-queere Zukunft bevorzustehen.
Demgegenüber möchte ich zeigen, dass queere Analyse weder in der Lage ist, Sexismus sinnvoll zu analysieren, noch dem Anspruch genügt, sexuell zu befreien. Im Gegenteil beteiligt sich die Queer-Bewegung – in der Theorie, aber auch in der Praxis nicht akademischer Queers – maßgeblich an der Reproduktion sexistischer Stereotype und einem emanzipationsfeindlichen Sexualitätsverständnis.
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