Alles Israelhasser

Es ist nicht neu, dass die Letzte Generation (LG) und die niederländische Sektion von Extinction Rebellion (XR NL) eine innige Freundschaft verbindet. Bei Aktionen der LG mischten schließlich immer wieder einheimische Extinction-Grüppchen mit, was sich sozusagen anbietet, denn der durch antisemitische Aussagen aufgefallene Roger Hallam gilt als Ideengeber der LG und gehörte zugleich zu den Gründern von XR.

Wirklich thematisiert wird das allerdings kaum, was zum Teil daran liegt, dass Greta Thunberg am vergangenen Freitag per Twitter, ach nein: X erneut »Freiheit für Palästina« und so weiter und so fort forderte und sich nun erst eben über Antisemitismus und Israelhass bei Fridays for Future empört werden muss.

Dass die XR-Untergruppe Justice Now, letztgenerationelle best friends forever von XR NL, in der vergangenen Woche mit Palästina-Flagge und Palituch-Vermummung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag demonstrierte und »Netanyahu ist ein Kriegsverbrecher« dekretierte, wurde dagegen medial kaum zur Kenntnis genommen.

Extinction Rebellion Nederland distanzierte sich ganz und gar nicht von den Hamas-Fans in den eigenen Reihen.

Wie im Übrigen auch nicht, dass besagte XR-Ortsgruppe Rotterdam in Zusammenarbeit mit Justice Now bereits Anfang voriger Woche nachts palästinensische Flaggen sowohl auf den Utrechter Dom Tower als auch auf den Rotterdamer Euromast projiziert hatte. Und durch einen Sprecher erklärte, es sei nun Zeit für »die Menschen und die ­Politiker«, endlich dagegen aufzubegehren, dass Israel seit Jahrzehnten ethnische Säuberungen und – nun, man kennt diese Meinung zur Genüge.

Es werde noch viele weitere Aktionen geben, hieß es weiter, man sei nämlich nicht nur »ein Umweltclübchen«, und nein, Extinction Rebellion Nederland distanzierte sich ganz und gar nicht von den Hamas-Fans in den eigenen Reihen. Und neinneinnein, die Letzte Generation hatte bis Freitagnachmittag voriger Woche auch gar kein Problem mit dieser Haltung ihrer niederländischen Kumpels, sondern freute sich ganz dolle, dass 50 von ihnen zur großen Demo am Samstag angereist waren. Wie die ausging und wer mit den Israelhassern demonstrierte, davon handelt dann die nächste Kolumne.