Die queere Szene und der 7. Oktober

Regenbogen gegen Israel

Aktivisten der queeren Szene Deutschlands agitieren gegen Israel. Diese Entwicklung hat sich bereits in den vergangenen Jahren angekündigt.

»You know what? Fuck you«, schrieb Dima Bilyarchyk am 1. Dezember wütend auf seinem Instagram-Profil. Er ist Mitglied von Keshet Deutschland e. V., der Interessenvertretung für jüdische LGBT. Seine Wut war an die in der queeren Szene Berlins beliebte Kreuzberger Bar »Südblock« gerichtet. »Wir haben die Nase voll von Fake-Allies. Lieber Südblock, liebe queere Ich-solidarisiere-mich-mit-allem-was-bei-drei-nicht-auf-dem-Baum-ist-außer-mit-Jüd:in­nen-Bubble«, heißt es in seinen Slides weiter. Anlass war die Absage der Party »Gimme Latkes. A Queer Hanukkah Mesiba«, die Keshet am 9. Dezember in besagter Bar hatte ausrichten wollen. Aufgrund der seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel auch in Deutschland veränderten Sicherheitslage habe der »Südblock« jedoch seine Zusage als Veranstaltungsort zurückgezogen. »Wenn es keinen Space für uns bei euch gibt, dann bauen wir uns selber einen.«

Es folgte eine Stellungnahme der Bar. Man habe aufgrund der Sicherheitslage um ein persönliches Treffen gebeten. Ein gemeinsamer Austausch habe jedoch nicht stattgefunden, weswegen man die geplante Veranstaltung abgesagt und einen späteren Termin angeboten habe. »Nach wie vor sind wir sehr daran interessiert, mit Keshet e. V. eine Zusammenarbeit konstruktiv fortzusetzen und zukünftige Veranstaltungen gemeinsam zu realisieren«, heißt es weiter auf der Website der Bar. Keine der beiden Konfliktparteien wollte sich auf Anfrage der Jungle World zu den weiteren Hintergründen äußern.

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