Von Tunis nach Teheran

In der Türkei findet zurzeit eine der grössten Protestaktionen der Welt statt. Tausende von Türken wandern über 400 Kilometer von Ankara nach Istanbul, um gegen die Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan (63) zu protestieren.

Nachdem irakische Truppen heute die al-Nuri Moschee zurück erobert haben, in der 2014 Abu Bakr al-Baghdadi es ausrief, hat die irakische Regierung offiziell erklärt, das IS-Kalifat im Irak sei besiegt und beendet. Bei aller Freude, 2014 wäre es für die US-Army ein Leichtes gewesen, den Vormarsch des IS zu verhindern, der Mosul mit gerade einmal ein paar hundert Kämpfern eroberte. Und auf Mosul folgte der Angriff auf das Sinjar Gebirge und die Massaker an den Eziden.

Via EA: In addition to the tens of thousands killed by regime aerial attacks and thousands slain by Russian bombing, Syrians are now facing a “staggering” rise in deaths from the strikes of the US-led coalition.

Am 8. Juni 2017 gab der öffentlich-rechtliche WDR bekannt, er werde eine Dokumentation über Antisemitismus in Europa nicht ausstrahlen, weil sie angeblich gewissen journalistischen Standards nicht genüge. Eines der Hauptthemen der Dokumentation ist der Antisemitismus von NGOs, die sich angeblich für die Menschenrechte einsetzen und deren Aktivitäten durch europäische Regierungen finanziert werden.

Der in Katar ansässige Satellitensender Al Jazeera feierte im vergangenen November sein zwanzigjähriges Bestehen. Der Deutschlandfunk schrieb damals über das Jubiläum: „Zwischen 1996 und 2003 war Al Jazeera der einzige arabische Nachrichtensender – das in Zeiten, wo bestimmte Themen eine große Rolle gespielt haben. Das ist die palästinensische Intifada, das ist der Irak-Krieg 2003, das sind die Anschläge vom 11. September.“

In der Welt am Sonntag von gestern wurde ein Beitrag von Seymour Hersh veröffentlicht, in dem dieser in Zweifel erneut zieht, ob das Assad Regime für die Gigtgasangriffe verantwortlich sei.Eine Reaktion von Eliot Higgins auf Bellincat:

Wie in den vergangenen drei Jahren auch, ließ der Gouverneur von Istanbul die Pride Parade in Istanbul verbieten. Trotzdem versammelten sich heute viele Demonstratnten. Es kam zu ersten Festnahmen:

Passend zum Titelthema in der Jungle World ein längeres und sehr informatives Interview in der Hurriyet mit Birol Başkan über das Verhältnis der Türkei zu Katar, beider Bedeutung nach den Anschlägen von 9/11 und die Rolle der Muslimbrüder im sog. arabischen Frühling:

Anlässlich des heutigen Al Quds Tages hat der oberste Revolutionsführer des Iran einmal mehr Klartext gesprochen: "There is no doubt that we will witness the demise of the Zionist entity [Israel]," read a post on his Twitter account Thursday. Die iranischen Tasnimnews berichten über das Ereignis:

Es ist immer wieder verwirrend, wenn manche Medien bei Recep Tayyip Erdoğan vom „starken Mann am Bosporus“ sprechen. Und das nur, weil er viel Macht auf sich vereinigt, hart gegen seine (am Boden liegende) Gegner vorgeht und von türkischer Größe schwadroniert. Denn eigentlich handelt es sich ja um einen ausgemachten Jammerlappen.

Am 23. Juni findet der alljährliche „Quds-Marsch“ in Berlin statt, und auch in diesem Jahr werden von zwei Bündnissen Gegenaktivitäten organisiert. Der so genannte „Quds-Tag“ (Quds = arabisch für Jerusalem) wurde 1979 vom iranischen Revolutionsführer Khomeini als politischer Kampftag für die Eroberung Jerusalems und Vernichtung Israels etabliert. Jedes Jahr findet er am Ende des Ramadan statt. Auch in Berlin wird dabei zur Zerstörung Israels aufgerufen.

In Bagdad haben Unbekannte in den letzten Tagen Poster verklebt, die zu Toleranz gegenüber Homosexuellen aufrufen. Eine Aktion, die angesicht grassierender Homophobie im Irak mehr als nur symbolischen Charakter hat: Posters advocating the acceptance of homosexuality have been spread on different streets in Baghdad, calling for tolerance and coexistence. On Monday, photos of posters supporting the Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender (LGBT) community in Baghdad were circulated on social media networks leading to controversial discussions from users.

Die Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt“ über Antisemitismus in Europa beschäftigt längst schon Menschen und Medienlandschaft über die deutschen Grenzen hinaus. Nachdem der Sender ARTE es abgelehnt hatte, den in seinem Auftrag produzierten Film auszustrahlen, kursiert er dank eines Leaks durch die Bild-Zeitung inzwischen im Internet. Schließlich hat sich der WDR bereit erklärt, ihn am morgigen Mittwoch doch noch zu senden.