Die Zukunft hat begonnen. Während im Feuilleton noch darüber gestritten wird, ob KI-Systeme die Rettung der Welt einleiten oder die Menschheit vernichten, tanzen Lagerarbeiter:innen nicht nur bei Amazon längst nach ihrer Pfeife. Nicht erst in der zukünftigen Anwendung der Künstlichen Intelligenz, sondern schon in der Entwicklung verschärfen sich Ausbeutung, soziale Ungleichheit und Prekarisierung.
Die Bayerischkeit zeichnet sich seit ihrer Erfindung durch ein Wechselspiel von Größenwahn und Minderwertigkeitskomplex aus. Die bayerische Demokratie drückte sich notwendigerweise als Populismus aus. Nun hat der traditionsreiche bayerische Rechtspopulismus seine Singularität verloren und befindet sich im Zerfall.
Wilde Männer mit wallendem Haar, die durch jugendliche Träume reiten. Mit den Kämpfen und Niederlagen der Native Americans haben die Traumindiander weißer Mittelschichtskinder nicht viel gemein. Aber das Bild von Winnetou, Uncas und Klein-Biberherz unterscheidet sich deutlich von rassistischen Stereotypen kolonialer und postkolonialer Abenteuerphantasien. Ein Plädoyer für die kritische Betrachtung von Bildern und Erzählungen im Zwischenreich von Mythologie und Realität.
Nach der Entlassung von Julian Reichelt stellt sich die Frage, warum Machtmissbrauch in einer Gesellschaft, die Gleichberechtigung, Diversität und Respekt propagiert, so lange geduldet wird. Und warum ein System sexueller Ausbeutung immer noch und immer wieder funktioniert.
Der Sonderweg Bayerns neigt sich dem Ende zu. Der Niedergang der CSU kann auch durch den innerparteilichen Rechtskurs nicht aufgehalten werden. Allein die Grünen profitieren vom freigewordenen Platz auf der Bierbank.
Der Bundesinnenminister und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer betreibt nicht einfach eine politische Lausbuberei, die der Auseinandersetzung mit der AfD in den kommenden bayerischen Landtagswahlen geschuldet ist. Die CSU droht vielmehr, den Kreis der bürgerlich-demokratischen Parteien zu verlassen.