Artikel über Postkolonialismus

Ramón Grosfoguel bei einem Vortrag im November 2012
dschungel Ramón Grosfoguel und die Delegitimierung Israels im Postkolonialismus

Historische Verrenkungen

Wie Judith Butler, seine berühmtere Kollegin an der kalifornischen Universität Berkeley, ist der dort lehrende Soziologe Ramón Grosfoguel der Ansicht, Israel habe sich den Angriff der Hamas selbst zuzuschreiben. Aber in seiner Solidarität mit den Feinden des jüdischen Staates geht er noch sehr viel weiter als Butler. Mit der Hinwendung zu islamistischen Positionen verrät die dekolonialistische Theorie auch den eigenen Anspruch auf Befreiung. Von mehr...
Wo die CFDT Ärger machte. Ankunft neuer Migranten am Lager von Cavani in der Hauptstadt Mamoudzou, 11. Februar
Ausland Im französischen Überseegebiet Mayotte soll das »ius soli«, das Geburtsortprinzip, abgeschafft werden

Besorgte Bürger auf Mayotte

Auf der französischen Insel Mayotte soll das »ius soli«, also der Erwerb der Staatsbürgerschaft nach dem Geburtsortprinzip, abgeschafft werden. Marine Le Pens Rassemblement national frohlockt. Von mehr...
Nichts dazugelernt. Schon 1969 demons­trierte man in Berlin gegen den »Zionismus in Israel« und »für einen antiimperialistischen Nahen Osten«
Disko Das Bündnis zwischen Linken, Postkolonialen und Islamisten

Eine unheilige Allianz

Seit Israel nach den Massakern an Zivilisten vom 7. Oktober militärisch gegen die Hamas vorgeht, protestiert die globale Linke gegen den jüdischen Staat. Dabei finden sich vermeintlich progressiv Gesinnte häufig an der Seite von Islamisten wieder. Es drängt sich mehr denn je die Frage auf, wo diese Allianz ihren Ursprung hat und wieso sie sich so hartnäckig hält. Disko Von mehr...
Mit dem Genozidvorwurf gegen Israels Existenzrecht. Die Demonstration »Decolonize Human Rights« in Berlin, 11. November
Thema Die postkoloniale Bezugnahme auf die Menschenrechte ist willkürlich

Flexibel einsetzbar

Postkolonialisten werfen Israel derzeit Menschenrechtsverletzungen im Gaza-Streifen vor. Dabei sind die Postcolonial Studies ansonsten vor allem für ihren kritischen bis ablehnenden Blick auf Menschenrechte und deren Universalitätsanspruch bekannt. Von mehr...
Studierende demonstrieren in Barcelona am 16. November gegen »Mörder Israel«, aber auch gegen Starbucks, McDonald’s und Burger King
dschungel Über die Wiederkehr des Antiimperalismus im Postkolonialismus

Agitprop mit akademischem Antlitz

Wie der Antiimperialismus im Gewand des Postkolonialismus wiederkehrt. Von mehr...
Fans mit Tapeten, Aufschrift: "Gegen jeden Antisemitismus" und "Nie wieder ist jetzt!"
Sport Im deutsche Fußball tut sich in Sachen Antisemitismus das, was die Kulturszene vermissen lässt

»Auf ganz dünnem Eis«

Woran liegt es, dass im Bereich des deutschen Fußballs der Kampf gegen Antisemitismus und Israelhass derzeit viel weiter ist als im Kultursektor? Und wird das auch so bleiben? Von mehr...
Israelfeindliche Kundgebung auf dem Campus der Columbia University, New York City am 12. Oktober
Interview Barak Medina, Professor in Jerusalem, im Gespräch über die Auswirkung des Gaza-Kriegs auf israelische Universitäten

»Wir können es uns nicht leisten, isoliert zu sein«

Die Massaker des 7. Oktober und der darauffolgende Krieg gegen die Hamas sind Gegenstand heftiger Debatten in der internationalen akademischen Welt. Ein Gespräch mit Barak Medina von der Hebräischen Universität Jerusalem über offene Briefe und deren Rolle beim Verbergen sowohl einfacher Wahrheiten wie komplexer Sachverhalte. Interview Von mehr...
 »Free Palestine from german Guilt« war auch schon auf der vergangenen Documenta eine beliebte Parole, hier hochgehalten am 18. Juni 2022 in Kassel
dschungel Wie ein Sammelband von Jürgen Zimmerer die Proteste gegen Israel inspiriert

Obsessiv sind immer die anderen

Kürzlich ist ein vom Historiker Jürgen Zimmerer herausgegebener Sammelband erschienen, der noch einmal den angeblichen »Katechismus der Deutschen« aufwärmt, die »Multidirektionalität« besingt und sich an der Singularitätsthese abarbeitet. Wenn A. Dirk Moses darin in Bezug auf Israelsolidarität gar von einer »Obsession« spricht, klingt das nicht so weit entfernt von den antiisraelischen Demonstranten und ihrem Slogan »Free Palestine from German guilt«. Von mehr...
Gegner der Sklaverei. ­Dennoch wurde 2020 eine Statue des französischen ­Politikers Victor Schœlcher auf Martinique vom Sockel gerissen, auf den Sockel wurde geschrieben: »Proud to be ­colonised?«
dschungel Olúfẹ́mi Táíwò, Philosoph, im Gespräch über Dekolonialismus

»Es ist wie ein Fieber«

Seit Jahren ist »Dekolonisierung« der tonangebende Begriff in den Geisteswissenschaften. Der in Nigeria geborene und an der Cornell University im Bundesstaat New York lehrende Olúfẹ́mi Táíwò stellt in seinem 2022 erschienenen Buch »Against Decolonisation. Taking African Agency Seriously« die Grundthesen des Postkolonialismus in Frage. Im Interview mit der »Jungle World« spricht er über Unklarheiten und Sackgassen im Diskurs und die Infantilisierung Afrikas. Interview Von mehr...
Studierende der Columbia University beim Versuch, die Ereignisse des 7. Oktober 2023 neu zu kontextualisieren, New York am 12. Oktober
dschungel Judith Butler und die blinden Flecken postkolonialer Theorie

Der Elefant im postkolonialen Raum

Judith Butler blendet im Namen einer postkolonialen Gerechtigkeitsmoral der Trauer den Judenhass der Hamas aus, während sich auf Berliner Demonstrationen die erschreckenden Folgen des sogenannten Historikerstreits 2.0 zeigen. Von mehr...
Edward Said, als Wandgemälde an der San Francisco State University mit Felsendom und Golden Gate Bridge
dschungel Vor 45 Jahren erschien das Hauptwerk des Literaturwissenschaftlers

Edward Saids Orientalismus-These: Mittlerweile Mehrheitsmeinung

Im November 1978 erschien die Erstausgabe von Edward Saids Hauptwerk »Orientalism«. Mit seinen Thesen löste Said nicht nur eine bis heute nachwirkende Debatte über das westliche Verständnis des Nahen Ostens aus, sondern lieferte auch Stichwörter für diejenigen, die jüngst den Angriff der Hamas auf Israel als »dekolonialen Kampf« guthießen. Von mehr...
Eine antiisraelische Demonstration in Genf
Thema »Decolonize!« ist der zeitgenössische Code des eliminatorischen Antisemitismus

Protest und Pogrom

Unter denen, die weltweit die Taten der Hamas als Widerstand feiern, haben sich viele der sogenannten Dekolonisierung verschrieben. Gemäßigtere Vertreter des Konzepts versuchen, diesen Kampfbegriff durch Relativierung und das Beharren auf einer absurden Kontextualisierung über die Realität des Pogroms hinwegzuretten. Von mehr...
Szene aus Guiseppe De Santis’ »Bitterer Reis« (1949) mit Silvana Mangano
dschungel Antonio Gramsci und seine Überlegungen zur politischen Rolle der Landarbeiter im Süden Italiens

Blick zurück nach Süden

In den Post-Colonial Studies ist der Begriff der Subalternen beliebt. Antonio Gramsci hat ihn in seinem berühmten Aufsatz über »Einige Gesichtspunkte der Südfrage« 1926 geprägt. Ein Band mit Erst- und Neuübersetzungen versammelt die Texte des kommunistischen italienischen Theoretikers, die sich mit der politischen Rolle der Landarbeiter vor allem Süditaliens beschäftigen. Von mehr...
Auf dem Erinnerungsgedenkstein an Anton de Kom in Amsterdam ist auch sein Elternhaus in Paramaribo dargestellt
Geschichte Der antikoloniale Schriftsteller ­Anton de Kom kam im KZ Neuengamme ums Leben

Kämpfer gegen Kolonialismus und Nationalsozialismus

Der Antikolonialist und NS-Widerstandskämpfer Anton de Kom aus Suriname soll in den Niederlanden mit einem nach ihm benannten Lehrstuhl geehrt werden. Er starb in einem Außenlager des KZ Neuengamme, doch sein Leben und Werk sind in Deutschland kaum bekannt. Von mehr...
Adom Getachew
dschungel Rezension von Adom Getachews Studie »Die Welt nach den Imperien«

Das lange Ende des Kolonialismus

Über Aufstieg und ­Niedergang der postkolonialen Selbstbestimmung. Platte Buch Von mehr...