Nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 trat die innen­politische Krise in Israel für eine Zeit in den Hintergrund. Jetzt ist sie mit neuer Intensität zurück.

Die Annäherung zwischen der israelischen Regierung und rechtsextremen Kräften in Europa entfremdet die jüdischen Diaspora von Israel.

Während die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet, kommen Verhandlungen über eine zweite Phase nur schleppend voran. Beide Seiten bereiten sich derweil auf eine mögliche Fortsetzung des Kriegs vor.

Im Konflikt um den Gaza-Streifen deutet sich ein stärkeres Engagement arabisch-sunnitischer Staaten an.

Mit dem Beginn des 42tägigen Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas wurden die ersten drei israelischen Geiseln im Gegenzug für 90 palästinensische Gefangene freigelassen. Die Freude und Erleichterung ist vor allem unter den Angehörigen der Geiseln groß, wenn auch nervenzehrende Wochen bevorstehen.

Der Internationale Strafgerichtshof hat auf Antrag des Chefanklägers Karim Khan am 21. November Haftbefehle gegen Benjamin Netanyahu und Yoav Gallant erlassen. Die internationalen Reaktionen reichen von Euphorie bis Empörung. Aus Israel kommt einhellige Zurückweisung.

Mit der Entlassung des Verteidigungsministers Yoav Gallant hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sich des letzten Kabinettsmitglieds entledigt, das seiner Politik widersprochen hat.

Der Journalist Bob Woodward, der einst die Watergate-Affäre mitaufdeckte, schildert Joe Bidens Fluchen über Benjamin Netanyahu und Donald Trumps Privattelefonate mit Wladimir Putin. Woodwards neues Buch ist eine eindringliche Warnung vor einer Rückkehr Trumps in das Präsidentenamt.

Ein Gespräch mit dem israelischen Historiker Benny Morris über Israels Krieg gegen die ­Hamas und die Hizbollah, die Rolle des Iran und seines Atomprogramms und die Aussichten auf ein Ende der Konflikte in der Region.

Israel wird von westlichen Regierungen mit Mahnungen zur Mäßigung überhäuft, die Bereitschaft zur militärischen Unterstützung droht zu schwinden.

Unter dem wachsenden Einfluss der jüngeren Generation schwindet in der Demokratischen Partei der USA die Unterstützung für Israel.

Auch ein Jahr nach Kriegsbeginn hat die israelische Regierung kein Zukunftskonzept für den Gaza-Streifen. In den nördlichen Grenz­gebieten Israels sind die Kämpfe zwischen Armee und Hizbollah weiter eskaliert, auch im Westjordanland geht Israel stärker gegen bewaffnete islamistische Gruppen vor.

Obwohl untereinander zerstritten, halten die rechten und rechtsextremen israelischen Koalitionspartner an der Regierungsmacht fest. Die gesellschaftlichen Spannungen wachsen stetig.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Israel mit militärischer Einmischung gedroht. Allerdings spricht wenig dafür, dass hinter den Worten tatsächliche Absichten stehen.

Israel hat keine klare Position in den Verhandlungen mit der Hamas. Die islamistische Terrororganisation dürfte ihre politische Macht im Gaza-Streifen nach einem Ende der Kämpfe bewahren können – und sich umgehend um Wiederaufrüstung bemühen.