Zionist in der Defensive
»Man muss kein Jude sein, um Zionist zu sein, und ich bin Zionist.« Diesen Satz hat US-Präsident Joe Biden in den vergangenen Monaten mehrmals wiederholt. Immer wieder hat der Präsident das Recht Israels verteidigt, gegen die Hamas Krieg zu führen, und sich gegen den dramatischen Anstieg des Antisemitismus in den USA ausgesprochen.
In Israel ist Biden für seine Haltung seit dem Angriff der Hamas sehr beliebt, und auch eine sehr große Mehrheit der jüdischen US-Bürger sieht Bidens Israel-Politik positiv. Letzteres dürfte auch damit zu tun haben, dass er gleichzeitig Kritik am Kurs der Regierung Benjamin Netanyahus übt. Im Dezember warnte Biden, dass Israel aufgrund des Bombardements in Gaza an internationaler Unterstützung zu verlieren drohe, und kritisierte, dass die derzeitige israelische Regierung keine Zweistaatenlösung wolle.
Auch Netanyahu gab damals zu, dass es Differenzen mit den USA in der Frage gebe, wie der Gaza-Streifen nach dem Krieg regiert werden solle. Und als die rechtsextremen israelischen Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich, auf die Netanyahu zum Erhalt seiner fragilen Regierungskoalition angewiesen ist, die Zwangsumsiedlung der Bewohner des Gaza-Streifens forderten, stellte die Regierung Biden klar, dass sie das nicht akzeptieren werde.
Mehr als die Hälfte aller Wähler zwischen 18 und 29 Jahren ist gegen jede weitere ökonomische oder militärische Unterstützung für Israel.
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