Beiträge zu Debatte

Protest gegen Trumps Abschaffung von Antidiskriminierungsprogrammen
2025/24 Disko Auf der Wokeness herumzuhacken, wirkt anachronistisch

Genug nachgetreten

Die Wokeness ist auf dem Rückzug und hat sich entgegen den Befürchtungen ihrer Kritiker nicht durchgesetzt. Die kapitalistische Produktion und ihre Ansprüche an die unbegrenzte Verfügbarkeit des unternehmerischen Selbst funktionieren auch ganz ohne ihren woken Anstrich von Selbstverwirklichung und Diversität.
Früher als »kommunistisch« gebrandmarkt, heute als »woke« geschmäht: Protest gegen Maßnahmen gegen Rassismus in Little Rock, Arkansas, 1959
2025/23 Disko Es gilt, die ­revolutionären Ursprünge der Wokeness zu bewahren

Libertär statt autoritär

Wokeness steht in der Tradition des anarchistischen Libertarismus, der das Handeln der Einzelnen als politische Praxis begreift, die bereits in der Gegenwart auf die zu erkämpfende Gesellschaft verweist. Statt dagegen zu polemisieren, sollten Linke vielmehr einen auf woke Weise erweiterten Klassenkampf führen.
Typ mit Woke-Cap und Maga-Maske
2025/20 Disko Der Unterschied zwischen bloßen Ressentiments gegen Wokeness und ernst­zunehmender Kritik an ihr

Nicht mehr »en woke«

Was einst als Kritik an Irrationalität und Wahn antrat, hat sich längst zum Zerrbild des kritisierten Gegenstands entwickelt. Antiwokeness ist unter Donald Trump und Wladimir Putin zum Regierungsprogramm erhoben worden und schreitet in ihrer Zensurwut deutlich schlagkräftiger und besorgniserregender voran, als es die woke Gesinnungspolizei bisher vermocht hatte. Es ist an der Zeit, dass die Kritik diese Veränderung miteinbezieht.
Punk-Ikonen: Debbie Harry von der Band Blondie. Daneben Pretenders-Sängerin Chrissie Hynde, Ende der Neunziger.
2025/18 Disko Alternde Punk-Puristen kämpfen gegen Veränderungen in der Szene

Punks und ihre gute alte Zeit

Punkmusik speiste sich schon immer aus verschiedensten Einflüssen und reagierte auf sich verändernde gesellschaftliche Verhältnisse. Umso absurder sind vermeintliche Punk-Puristen, die der Szene ihrer Jugend hinterher trauern und ihre Deutungshoheit nicht aufgeben wollen.
Rebel Girls. Aufnahme im »Club 100« in London, 1981 (l.), Riot Grrrl Zines (o. r.), die Band Bikini Kill in den frühen Neunzigern (u. r.)
2025/15 Disko Punk stellt das Scheitern in den Vordergrund

Musik als Zerstörung

Punk ist destruktiv und richtet sich gegen Autoritäten und das Selbst einengende Strukturen. Mit den Freiheitsvorstellungen des Neoliberalismus hat das jedoch nichts zu tun, vielmehr geht es um das Ausdrücken von Unzufriedenheit, Scheitern und Kaputtheit.
Ende Gelände demonstrierte Anfang Dezember gegen den »World LNG Summit« der Gasindustrie in Berlin vor dem Hotel Adlon
2025/11 Disko Die Organisation Ende Gelände übernimmt vorbehaltlos die antizionistische Weltsicht

Antiisraelischer Geländegewinn

Bei der Klimagruppe Ende Gelände äußerte man sich bisher nicht zum Israel-Palästina-Konflikt. Doch hat die internationale antiisraelische Protestwelle mittlerweile auch bei dieser Organisation dafür gesorgt, sich der Bedenken zu entledigen und einseitig Partei zu ergreifen.
Guerilla Marketing. Um das Jahr 2020 herum bietet sich ein Punk am Londoner Camden Market als Fotomotiv feil
2025/10 Disko Punk beförderte neoliberale ­Einstellungen

Schöpferische Zerstörung

Entgegen vielen Behauptungen ist Punk lebendiger als gedacht. Seine destruktive Kraft macht ihn bis heute einflussreich, weil er Platz für Neues schaffte. Als kulturelle Strömung ebnete er der Postmoderne und dem Neoliberalismus den Weg.
Zum Haareraufen. Die britischen Alternativ-Punks von Crass bei einem ihrer letzten Auftritte vor Bandauflösung. Cleator Moor, Nordengland, 3. Mai 1984
2025/06 Disko Punk ist tot, sein Klon lebt weiter

Untot seit 45 Jahren

Punk ist schon lange dahingeschieden und wirkt doch so, als ob er die ewige Jugend besäße. Denn der Polit-Punk, der aus der Erbmasse des ursprünglichen entstand, findet heute noch Anhänger vorwiegend in der kulturindustriellen Peripherie. Unbedingt Hörenswertes kommt dabei jedoch nicht zustande.
«Friede der Welt - Tod dem Imperialismus» ist nur ein Slogan, den Palästina Aktivisten bei der Besetzung des Hörsaals in der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf aus dem Fenster hängen haben. Die Leitung der Uni duldet die Aktion.
2025/02 Disko Die geplante Bundestagsresolution gegen ­Antisemitismus an Schulen und Hochschulen ist zu begrüßen

Wissenschaftsfreiheit durch Antisemitismusbekämpfung nicht in Gefahr

Die geplante Bundestagsresolution gegen Antisemitismus und Israel­feindlichkeit an Schulen und Hochschulen ist wegen des ­wachsenden Antisemitismus zu begrüßen. Befürchtungen, sie werde die Wissen­schaftsfreiheit einschränken, sind unbegründet.