Wie die Sängerin Taylor Swift zum Feindbild der Trump-Wähler wurde

MAGA-Schwurbel um Taylor Swift

Viele Trump-Anhänger glauben, Taylor Swift werde von der US-amerikanischen Regierung eingesetzt, um den Wahlsieg Joe Bidens zu sichern. Auch ihr Beziehungspartner, der prominente Football-Spieler Travis Kelce, gilt als wichtige Figur einer verdeckten Operation.

Der Sieg der Kansas City Chiefs über die San Francisco 49ers im Super Bowl dürfte die Verschwörungsgläubigen kaum überrascht haben. Schließlich spielt im Team der Chiefs auch Travis Kelce, der Partner der Musikerin Taylor Swift – und in Kreisen rechter Wirrköpfe in den USA war schon seit Wochen klar, dass diese kein gewöhnlicher Popstar sein kann. Vielmehr soll sie die zentrale Figur in einer von der CIA gesteuerten psychologischen Operation – einer sogenannten Psyop – sein, die das Ziel hat, Joe Biden bei der anstehenden Präsidentschaftswahl den Sieg über Donald J. Trump zu sichern. Der Kuss des Promi-Paars nach dem Finalspiel am 11. Februar 2024 im Allegiant Stadium in Las Vegas hat die Verschwörungstheorien weiter befeuert.

Schon am 6. Dezember 2023, kurz nachdem das Magazin Time Taylor Swift zur »Person des Jahres« gekürt hatte, schwurbelte der X-Account »End Wokeness« davon, dass die Sängerin über eine »kultähnliche ­Anhängerschaft« verfüge und »der nächste Schritt« Politik sein werde: »Wenn ihr nicht glaubt, dass das Regime plant, sie 2024 als Waffe einzusetzen, dann habt ihr nicht aufgepasst.«

»End Wokeness«, ein Alt-Right-Account mit derzeit rund 2,2 Millionen Followern, zu denen auch Elon Musk gehört, ist nach Einschätzung der Medienbeobachtungs-NGO ­Media Matters einer der einflussreichsten rechtsextremen X-Accounts. Er verbreitet vor allem rassistische Fake News, Elogen auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin und aus dem Zusammenhang gerissene Statistiken und gefälschte Bilder als Beleg für diverse Verschwörungsmärchen. Wer hinter diesem Account steckt, ist nicht bekannt.

Dass Taylor Swift, die auf Instagram 280 Millionen Follower hat, nicht unbedingt ein Football-Finale braucht, um sich gegen Donald Trump auszusprechen, war eigentlich schon Ende Mai 2020 klar geworden, als sie auf einen Tweet des damaligen Präsidenten antwortete.

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