Im Amazonasgebiet wird zum Abbau von Gold viel Quecksilber eingesetzt. Damit werden die Flüsse kontaminiert, auch bei Menschen kommt es zu Vergiftungen. Der hohe Goldpreis und fehlende staatliche Regulierung treiben jedoch weiterhin Tausende in die toxische Goldsuche.
Morgens um sechs warten im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg mehrere Dutzend Tagelöhner, meist aus Bulgarien, in den von Backsteinbauten gesäumten Straßen auf Privat- und Geschäftsleute mit Jobangeboten. Solch einen Arbeiterstrich, wie die informellen Jobbörsen abfällig genannt werden, gibt es in vielen großen Städten. Fair geht es dort nie zu.
In kaum einem Land Lateinamerikas haben die Hausangestellten so viel erreicht wie in Bolivien. Sie sind in einer Gewerkschaft organisiert, es gibt ein Gesetz, das ihre Arbeitsrechte regelt, und auch die internationale Konvention zum Schutz der Rechte der Hausarbeiter ist in Bolivien ratifiziert worden. Nur bei der Umsetzung hapert es noch. Frauen wie Casimira Rodríguez wollen dies ändern.
Seit März 2013 kämpft die Gruppe »Lampedusa in Hamburg« für ein humanitäres Bleiberecht und eine Arbeitserlaubnis in Deutschland. Die gesellschaftliche Unterstützung für die rund 300 Flüchtlinge ist groß, doch der Senat zeigt sich uneinsichtig – trotz durchaus vorhandener Möglichkeiten.
Am 15. Juni wurde in Kolumbien der konservative Präsident Juan Manuel Santos im zweiten Wahlgang im Amt bestätigt. Selbst einige Linke in Kolumbien wählten Santos, da er die Friedensverhandlungen mit der Guerilla Farc weiterführen will. Sein Konkurrent in der Stichwahl war der noch weiter rechts stehende Óscar Iván Zuluaga, der vom ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe Vélez protegiert wurde. Die Jungle World sprach mit dem Menschenrechtsanwalt und Politiker Iván Cepeda Castro über das Ergebnis der Wahlen und deren Bedeutung für den Friedensprozess in Kolumbien. Er ist langjähriger Sprecher der Opferorganisation Movice (Bewegung der Opfer von Staatsgewalt) und seit 2010 Abgeordneter des Polo Democrático Alternativo, einer linken Sammelbewegung. Im April 2014 wurde er wieder in den Kongress gewählt und gilt als einer der eifrigsten Widersacher des ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe Vélez, dem enge Beziehungen zu paramilitärischen Gruppen nachgesagt werden.
In Bolivien kämpfen Kindergewerkschaften für ein Gesetz, das die Kinderarbeit nicht kriminalisieren, sondern fair regulieren soll. Viele Familien sind auf das Einkommen ihrer Kinder angewiesen.
Der konservative Präsident Juan Manuel Santos hat in der ersten Runde der kolumbianischen Präsidentschaftswahlen Konkurrenz von rechts bekommen. Er muss in die Stichwahl. Friedensverhandlungen wird es wohl nur mit ihm weiterhin geben.
Mangel- und Unterernährung sind in Guatemala ein gravierendes Problem. Deshalb hat die Regierung das Programm »Hambre Cero« (Null Hunger) entwickelt, im Rahmen dessen Lebensmittel an die Ärmsten verteilt werden. Im Süden des Landes, wo sich der »Dürrekorridor« befindet, ist die Lage besonders dramatisch. Die private Stiftung Esperanza de Vida engagiert sich dort für unterernährte Kinder und macht die Menschen mit alternativen Anbaumethoden vertraut.
Aus den Parlamentswahlen in Kolumbien Anfang März ging die aus drei Parteien bestehende Regierungskoalition des konservativen Präsidenten Juan Manuel Santos als stärkste Kraft hervor. Sie erhielt 47 von 102 Sitzen im Senat und 91 von 163 Mandaten im Unterhaus. Die Jungle World sprach mit dem Gewerkschafter Edgar Páez M. über die Bedeutung der Wahlen und die gesellschaftlichen Konflikte in Kolumbien und Venezuela. Páez ist 55 Jahre alt und seit mehr als zwölf Jahren verantwortlich für die internationalen Beziehungen der kleinen von Repression betroffenen Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal.