Thomas von der Osten-Sacken

 

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Sana'a vor dem Krieg, Bild: Ferdinand Reus, Wikimedia Commons

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Es geschieht selten in dieser Weltregion, dass mal wer für all das Geld, dass er sich in die eigenen Taschen geschaufelt hat, zur Rechenschaft gezogen wird und kann durchaus als erfreuliches Novum bezeichnet werden:

Am 11. Februar 2011 war es soweit: Der ägyptische Präsident musste zurücktreten. Kairo und der Rest Ägyptens waren abends eine einzige große Party.

Und wir saßen übermüdet Nächte lang und verfolgten die Livebilder auf Al-Jazeera und dem Guardian Blog. Kairo, Tunis, der Jemen, Syrien, Jordanien und selbst Libyen ... man kam damals kaum hinterher, so viel geschah.

Nicht nur in Istanbul, auch im Irak gehen die Proteste weiter. In verschiedenen Städten des Zweistromlandes fordern Demonstranten die Aufklärung der Morde an bekannten Aktivisten, vor allem an Sajjad al-Iraqi, der Mitte Dezember letzten Jahres getötet wurde:

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Flüchtlinge in Libyen, Bild: Face to Face Africa

 

Aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht hat Shaun Henrik Matheson vom staatlichen norwegischen Radiosender NRK P13. In einem Land, in dem es offenbar zu guten Ton des Establishments gehört, zu jeder Gelegenheit sich "israelkritisch" zu äußern, sprach er davon was dür ein Scheissland der jüdische Staat doch sei.

Das schlechte Wetter und die Ausbreitung von Corona machen die Lage der syrischen Binnenvertriebenen, die teilweise schon jahrelang in völlig unterversorgten Flüchtlingslagern ausharren, noch katastrophaler.

 

In einem Beitrag für Middle East Eye analysiert Shahir Shahidsaless die Entscheidung des obersten Revolutionsführers des Iran, Corona-Impstoffe aus den USA und Englands zu verbieten als ein weiteres Beispiel, dass in der Islamischen Republik der herrschenden

Vor zehn Jahren erschienen hier die ersten Beiträge aus Tunesien, der "Hurriya Blog" war entstanden, der heute sein zehnjähriges Bestehen begeht. Leider sind ältere Beiträge nur noch über die "Wayback-Machine" einzusehen.

Während er im Nahen Osten zwar noch immer, wie erst erst vor wenigen Tagen in der irakischen Hauptstadt Bagdad Terroranschläge durchzuführen vermag, hat der IS in der Region doch schon seit langem seinen Zenit überschritten.

Umso mehr bemüht er sich, anderswo Fuß zu fassen und erneut eines seiner Terrorkalifate zu errichten. Besonders Afrika steht im Fokus, Neben Mali und Ostafrika scheint dieser Versuch, sehr zum Leid der dortigen Bevölkerung, nun in Mosambik erfolgreich.

Die Lage für die vom Islamischen Staat verfolgte Minderheit im Irak ist immer noch so aussichtslos, dass die Selbstmordrate unter Jesiden drastisch ansteigt.

Für hunderttausende von Jesidinnen und Jesiden im Nordirak begann am 1. Januar das siebte Jahr in Flüchtlings-Camps für Binnenvertriebene („internal displaced“). So lange ist es her, seit 2014 der Islamische Staat über das von ihnen bewohnte Sinjar Gebirge herfiel, Tausende ermordete und über sechstausend Mädchen und Frauen in die Sklaverei verschleppte.

In vielen Ländern dürften die gestrigen Bilder aus Washington für gute Stimmung gesorgt haben: Ob in Nordkorea, Teheran oder Moskau.

Aber nirgends feierte man wohl mit so viel Schadenfreude wie in der Türkei: