Andreas Benl

Die Mainstream-Realität der deutschen Vergangenheitspolitik lautet: Man kann mittlerweile eine Auschwitz-Gedenkveranstaltung im Bundestag durchführen und zeitgleich stolz die Installation eines Bezahlsystems für die Islamische Republik Iran verkünden, und kaum eine Prominenz aus Politik und Medien, auch nicht der vermeintliche Stimme der israelsolidarischen Restvernunft im Deutschen Bundestag, wird daran in etwas auszusetzen haben. Die hiesige Lehre aus Auschwitz heißt INSTEX.

Kürzlich verkündete die FAZ in einem Kommentar auf Seite 1

Kein EU-Mitglied will die anvisierte europäische Tauschbörse zur Umgehung der neuen US-Sanktionen gegen das iranische Regime installieren und Exiliraner in Europa fühlen sich zur Kritik ermutigt - nicht an Amerika, sondern an der EU-Kollaboration mit der Islamischen Republik.

Den Vortrag, den ich gestern über den Fall Nazirizadeh hielt, habe ich anlässlich des Datums mit einigen Anmerkungen zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht begonnen. Es war nämlich zu erwarten, dass in den offiziellen Gedenkreden weder Israel noch die antisemitische Bedrohung durch die Islamische Republik zur Sprache kämen.

Der Gegenfilm des WDR zur vor einem Jahr widerwillig gezeigten Dokumentation "Auserwählt und ausgegrenzt – der Hass auf Juden in Europa" heißt "Judenhass in Europa – Antisemitismus in Europa", und die Outline geht in etwa so: die richtigen nationalistischen

Am vergangenen Dienstag wurde in Berlin die Studie „Antisemitismus und Immigration im heutigen Westeuropa. Gibt es einen Zusammenhang?“ öffentlich vorgestellt. Initiiert und gefördert wurde die Studie von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) mit Sitz in Berlin und unter der Leitung von David Feldman vom Pears Institute for the study of Antisemitism, Birkbeck,University of London durchgeführt.

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich meine exiliranischen und israelischen Freunde ein wenig beneide, die sich jetzt auf persisch und hebräisch substantielle Analysen über die Zukunft nach Trumps Irandealentscheidung ansehen/anhören können - anstatt sich Debatten wie hierzulande antun zu müssen, in denen ein Iranregimelobbyist wie Adnan Tabatabei unter lauter Gleichgesinnten spricht.

Der Giftgasangriff von Ghouta 2013 fand genau ein Jahr nach Obamas „red line“ Rede zu chemischen Waffen statt, der gestrige von Douma exakt ein Jahr nach Trumps Bombardement wegen dem Giftgasangriff in Khan Sheikhun. Man hat Sinn für’s timing.

Der Iran, Assad und Russland haben in Syrien de facto gewonnen? Iranische Milizen dürfen mit Zustimmung der USA an Israels Grenze stationiert werden?

Sorgen des iranischen Botschafters in Deutschland zu Zeiten der Berliner Mykonos-Morde, des als 'Reformer' in Deutschland häufig geladenen Gasts Seyed Hossein Mousavian, der nach wie vor als "

Keine Überraschung sind die euphorischen Kommentare zur zweiten Amtszeit Rohanis in deutschen Medien.

Es gibt Szenen, deren Sinn weit über ihre lokale, aktuelle Bedeutung hinausgeht und die vielmehr eine historische Konstellation repräsentieren. So das vor wenigen Tagen veröffentlichte heimlich im Iran aufgenommene Video, in dem ein Student öffentlich Hassan Abbasi, einen Berater von Religionsführer Khamenei und strategischen Kopf der Revolutionsgarden angreift. Abbasi ist einer der radikalsten Propagandisten des islamistischen Terrorismus im Iran.

„Hassan Rouhani kämpft um eine zweite Amtszeit“ und da muss die Bundeszentrale für politische Bildung mitkämpfen.