Angst und Schrecken aus Moskau
In zahlreichen Ländern haben am Wochenende Medien über eine russische Propagandaoperation berichtet. Dass die auf geleakten internen Dokumenten beruhenden Enthüllungen weltweit für Schlagzeilen sorgten, ist folgerichtig, denn auch die Desinformations- und Destabilisierungskampagne des in Moskau ansässigen kremlnahen Unternehmens Social Design Agency (SDA) ist vor allem eines: international.
Viele westliche Länder sollten mit Hilfe speziell zugeschnittener Taktiken beeinflusst werden. Das israelische Investigativmedium Shomrim berichtet beispielsweise, dass in Israel sogar eine von Russland gesteuerte Partei für die Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion gegründet werden sollte. Die SDA habe den internen Dokumenten zufolge damit gerechnet, dass eine solche Partei drei bis vier Sitze in der Knesset gewinnen könnte. Dazu sollten Spannungen in der israelischen Gesellschaft verstärkt und die Unterstützung Israels für die Ukraine aufgeweicht werden. Gleichzeitig verbreitete die SDA Shomrim zufolge in anderen Ländern antisemitische und antiisraelische Propaganda, um das Land international zu isolieren.
In Deutschland sollte den geleakten Dokumenten zufolge unter anderem die AfD in Meinungsumfragen auf 20 Prozent gehievt werden.
Andere Beispiele wirken dagegen fast harmlos, allerdings dienen sie samt und sonders dem Ziel, sowohl in der EU als auch in den USA rechtsextreme, populistische Parteien und Positionen zu fördern, in Deutschland insbesondere die AfD. Die belgische Tageszeitung De Standaard zeigt in ihrem Bericht über die SDA, wie mutmaßlich von dem Unternehmen betriebene Accounts auf Facebook agieren, die sich als solche deutscher oder britischer Frauen ausgeben.
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