Zehntausende Palästinenser kommen täglich mit einer Arbeitserlaubnis in den jüdischen Teil Jerusalems. Am 2. Juli tötete dort ein Palästinenser mit einem Bagger drei Menschen, 45 weitere wurden verletzt. Vorige Woche kam es zu einer fast identischen Attacke, bei der 16 Menschen verletzt wurden. Über das Zusammenleben von Arabern und Juden in Israel wird nicht nur wegen der Attentate immer wieder diskutiert, sondern auch, weil die Konstitution Israels als »jüdischer Staat« in den Nahost-Verhandlungen eine große Rolle spielt, vor allem bei der Frage nach dem so genannten Rückkehrrecht palästinensischer Flüchtlinge. Beim Gipfel der Mittelmeer-Union Mitte Juli in Paris musste die Schlusserklärung umgeschrieben werden, weil die palästinensische Delegation das Wort »Nationalstaat« für Israel nicht gelten lassen wollte. Dr. Mohammed Saif-Alden Wattad ist arabischer Israeli und derzeit Visiting Scholar am Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Strafrecht in Freiburg.