Von Tunis nach Teheran

Es lohnt kaum nachzuzählen, der wievielte Waffenstillstand jüngst zu Syrien beschlossen wurde, denn das Drehbuch ist nur allzu bekannt: Nach langen Verhandlungen meldet die UNO einen Durchbruch, Minuten später erscheinen die entsprechenden Stellungnahmen, dass nun Hoffnung für eine friedliche und diplomatische Lösung bestehen würde, und  Stunden später dann folgen die Meldungen, dass die Angriffe unvermindert weitergehen.

Für Qantara erklärt der aus Libyen stammende Autor Autor Faraj Alasha, welche Rolle Tribalismus und Stammesdenken bei der Herausbildung von Despotien in der arabischen Welt spielen:

Vor einem Jahr schrieb ich in einem Buchbeitrag für das von Stephan Grigat herausgegebene Buch "Iran, Israel, Deutschland" folgende Zeilen:

„Da stellt sich mir die Frage wie viele kurdische Tote uns ein Deutscher Staatsbürger wert ist?!“

Ein Hilferuf aus Tunesien:

Here in Tunisia, it’s a crime to be gay.

That means that, for a young LGBTQ person, being homeless in our country is like a death sentence.

My name is Amina and, for the past two years, I have helped build and operate Tunisia’s only shelter for LGBTQ people. We have hosted dozens of people, helping them find safety, community, and hope again.

Aymenn Jawad Al-Tamimi, ein Kenner der Jihadistenszene in Syrien und dem Irak, bereiste im Januar den Kanton Jazeera in Syrisch-Kurdistan und hat jetzt eine längere Reportage veröffentlicht, die äußerst lesenswert ist, weil sie sich so wohltuend von sonstigen Rojava-Berichten unterscheidet und auf jede Apologetik verzichtet. Zugleich verdammt Tamimi die punktuelle Zusammenarbeit der PYD mit syrischen Behörden nicht und versucht, so unparteilich wie möglich von vor Ort zu informieren.

Seit Wochen bombardieren syrische und russische Flugzeuge die als Ost-Ghouta bekannten Stadtteile von Damaskus, die noch von syrischen Rebellen gehalten werden. In den Ghoutas kam 2013 Giftgas zum Einsatz, 1500 Menschen starben sofort, seitdem leiden die Menschen auch unter einer systematischen Hungerblockade des Regimes.

Die rund 20 Zeichnungen israelischer Karikaturisten seien »zu brisant«, erläuterte die europäische Volksvertretung ihre Entscheidung gegen die vom American Jewish Committee (AJC) unterstützte Ausstellung.

von
Aus

In Ost-Ghouta findet gerade ein weiteres Massaker statt und sowohl Assad als auch Russland brüsken sich auch noch damit, wie der Spiegel berichtet:

Nun steht offenbar eine Bodenoffensive der syrischen Armee und verbündeter Milizen bevor. Am Wochenende drohte Brigadegeneral Hassan den Eingeschlossenen: "Wenn ihr nach Hilfe schreit, wird euch niemand hören", sagte der Kommandeur bei einer Ansprache vor Soldaten in Richtung der Menschen in Ost-Ghuta. Hassans Kämpfer antworteten mit dem Schlachtruf: "Wir opfern unsere Seele und unser Blut für dich, Baschar!"

A convoy of pro-government fighters entered Syria's Afrin region on Tuesday (February 20), a local official and a monitor told AFP, as Turkey pressed its assault on the Kurdish-controlled enclave.

"The popular forces have entered the Afrin canton," said Rojhad Rojava, a Kurdish defense official in the local administration.

The Syrian Observatory for Human Rights, a Britain-based war monitor, said that "hundreds of fighters" entered the Afrin region on Tuesday afternoon.

Was man an einem Sonntag, an dem man im Bett liegend, Serien sehen, Schokoladeneis frühstücken und vieles anderes tun könnte, nicht machen sollte: Sich die Münchner Sicherheitskonferenz im Livestream anschauen. Das ist das pure Grauen ...

Bis zu dreihundert Russen sollen jüngst in syrien bei einem amerikanischen Militärschlag gegen die syrische Armee getötet oder verletzt worden sein. Sie waren Angehörige der Gruppe Wagner - deren Gründer ein großer Anhänger des deutschen Konponisten und seiner Weltanschaung ist. Über diese Organisation berichtet die SZ:

Die türkische Intervention in Afrin und die daraus folgenden Spannungen zwischen den drei sogenannten Schutzmächten des sogenannten Friedensprozesses von Asatan:

Im Iran riskieren Frauen ihre Freiheit, um gegen die Zwangsverschleierung, eine Säule der Islamischen Republik, zu protestieren. Selbst in Saudi Arabien regt sich Widerstand und erst kürzlich meinte ein Kleriker, der Hijab sei nicht vorgeschrieben. Anderswo entzündet sich im Nahen Osten immer wieder der Kulturkampf um dieses Stück Tuch.