Thomas von der Osten-Sacken

Antisemitischen Morden fallen nicht nur Juden zum Opfer, sondern all jene, die von Antisemiten dafür gehalten werden.

 

Gestern fand auch in Frankfurt eine Kundgebung gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel statt, zu der verschiedene städtische und zivilgesellschaftliche Organisationen geladen hatten. Immer wieder war da die Rede von den Massakern an Juden am 7. Oktober.

Weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit eskaliert der sudanesische Bürgerkrieg immer weiter und fast täglich werden neue Grausamkeiten bekannt.

Wie CNN berichtet, sollen die aus den Janjaweed Milizen hervorgegangenen RSF auch systematisch Menschen in Darfur versklaven:

Tausende von Jesidinnen und Jesiden in Deutschland sind von Abschiebung in den Irak bedroht. Dieser offene Brief an alle Mitglieder des Deutschen Bundestags fordert einen sofortigen Abschiebestopp. Er wurde auch auf Change.org veröffentlicht und ich bitte um viele weitere Unterschriften.

 

Offener Brief an die MDB`s: Abschiebung von Jesidinnen und Jesiden sofort stoppen und eine Fortsetzung des Völkermords verhindern.

 

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,

Anfang Oktober kündigte die pakistanische Regierung an, sie wolle bis zu 1,4 Millionen afghanische Flüchtlinge deportieren. Darunter befinden sich viele, die eigentlich von westlichen Staaten hätten aufgenommen werden sollen.

 

Was es mit diesem Ansinnen auf sich hat, erklärt die International Crisis Group:

Warum streben so viele Kinder und Jugendliche im Gazakrieg?

Die Zahlen sind zehn Jahre alt, daran dürfte sich seitdem allerdings wenig geändert haben:

"Figures for 2013 from Index Mundi, the internet source of country data, show that that 43.5 per cent of the population is aged 14 or under, compared with 32 per cent in Egypt and 27 per cent in Israel.

Israel's Darkest Hour, so der Titel eines Blogbeitrages, den ich Stunden nachdem das Ausmaß der Massaker vom 7.10 in Israel bekannt wurden, an dieser Stelle verfasste.

Diesen Titel fanden das Celler Netzwerk gegen Antisemitismus so treffend, dass sie ihn auch für einen Vortrag von mir nutzten, den ich am 1.11 dort hielt.

Ich weiß nicht, wie viele solcher Memes ich in den letzten Wochen gesehen habe. Sie werden vor allem von Europäern verbreitet, die offenbar meinen, damit eine irgendwie humane Weltsicht zu verbreiten und über psychologische Einsichten zu verfügen, die in so Sätze wie "Gewalt erzeugt nur Gegengewalt" gipfeln.

Schon über sieben Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebe sind die Folge des blutigen Konflikts im Sudan. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht.

 

Erneut sind Friedensverhandlungen ohne Resultat abgebrochen wurden:

Was denken Menschen in Gaza über die Hamas? Erfreut sie sich breiter Unterstützung in der Bevölkerung oder hoffen viele gar auf einen Sturz der Terrorgruppe?

 

Solche Fragen stellen sich dieser Tage viele und es ist schwer, Antworten zu erhalten, die wenigstens einigermaßen belastbar sind. Nach fast zwei Jahrzehnten diktatorischer Herrschaft, die Opposition mir äußerst repressiven Methoden unterdrückte, sind Informationen, die aus dem Gazastreifen kommen, immer mit Vorsicht zu genießen.

Das politische Schicksal von Kemal Kılıçdaroğlu ist nun besiegelt, nachdem unter es unter seiner Führung der CHP nicht gelungen ist, in den den letzten Wahlen in der Türkei gegen Erdogan zu gewinnen:

Vergangenen Freitag hielt der Chef der Hizbollah seine lang erwartete Rede, die allerdings viel weniger kämpferisch aus, als von vielen befürchtet.

Eine Kommentierung kann man sich sparen, das hat der saudische Prinz Abdulrahman bin Mosaad schon treffend getan, wobei man natürlich im Kopf behalten soll, dass saudische Prinzen den Iran so gar nicht mögen:

"The so-called Axis of Resistance has been dealing with the Palestinian issue for years and is only a means of implementing Iran's agenda in the region."

In Zeiten wie diesen tun klar Worte gut. Hier zwei Beispiele:

 

Auch bei der DKP dürften sie wen haben, der Peace & Dove & Israel & Palestine in der Suchmaschine eingeben kann. Sofort findet man haufenweise sehr schöner Bilder, die einen oft sogar rühren und von etwas sprechen, was sein könnte und gerade doch so fern scheint:

 

g

 

"Wenn es dem zionistischen Siedlerregime in Israel noch einmal gelingen sollte, die Völker des Nahen Ostens noch einmal in einen Krieg zu stürzen, wird das Ergebnis nicht der Sieg des Zionismus, sondern die Vernichtung Israels sein."

Täte jemand diesen Satz so oder ähnlich dieser Tage auf Gaza-Kundgebung in einer europäischen Hauptstadt sagen, hörte er Buhrufe oder bekäme er Applaus?

Ich vermute letzteres, denn einmal mehr scheint bei so Veranstaltungen ja ausgemacht, wer der eigentliche Aggressor ist.