Beiträge von andreas fanizadeh

2002/40 webredaktion Südamerikas Staaten zwischen Bankrott und unerbittlich geführten Klassenkriegen

Diktatur und Demokratie

Diktaturen und Bürgerkriege bestimmten Südamerikas Geschichte bis in die achtziger Jahre. Die jungen lateinamerikanischen Demokratien sind davon bis heute geprägt. Ihr politischer Spielraum für soziale Veränderungen ist sehr gering. Dringend notwendige Reformen scheinen gegen den Widerstand international agierender Eliten immer noch nicht durchsetzbar.

2002/27 webredaktion Kein Außen und kein Innen: Antonio Negris und Michael Hardts kritische Theorie des globalen Kapitalismus

Kommunistisches Manifest, Cyberpunk, Bluff?

Heiß diskutiert wird zurzeit Empire von Antonio Negri und Michael Hardt. Ihre Überlegungen zur Globalisierung, zum Ende des Nationalstaats und zu einem neuen Klassenbegriff haben gar altautonome Kader auf den Plan gerufen, die nicht davor zurückschrecken, gegen die Autoren mit dem Faschismusvorwurf zu polemisieren. Andreas Fanizadeh, Verleger von Schriften Negris in den neunziger Jahren, diskutiert die Thesen des Buchs und betont, bei aller Kritik, ihr Potenzial für eine künftige, emanzipatorische Linke.

2002/10 webredaktion Der Berliner RZ-Prozess und die Einlassung Rudolph Schindlers

Rechtsstaat gegen entwaffnete Linke

Seit dem März des vergangenen Jahres schleppt sich der Prozess gegen fünf mutmaßliche Mitglieder der Revolutionären Zellen (RZ) in Berlin dahin. Die Anklage der Bundesanwaltschaft beruht im Wesentlichen auf den Angaben einer einzigen Person, des Kronzeugen Tarek Mousli. Nun hat mit Rudolph Schindler einer der Beschuldigten erstmals sein Schweigen gebrochen und widerlegt den Kronzeugen in zentralen Punkten. Die Anklage bröselt, doch das Gericht will davon keine Kenntnis nehmen.

2001/49 webredaktion Linke Kritik und rechter Antiimperialismus

Eintragung ins Nichts

Das Talibanregime ist gestürzt. Viele Mitglieder von al-Qaida sind tot oder auf der Flucht. Die »gemäßigte« Nordallianz hat in Kabul die Macht übernommen und die US-Koalition »gegen den Terror« scheint vorerst auch in den islamisch geprägten Staaten zu halten. Vor dem einsetzenden Winter kann die »humanitäre Hilfe« für die Not leidende Zivilbevölkerung in Afghanistan nun telegen anlaufen. Und nebenbei rücken die USA Angriffsziele in anderen Ländern ins Visier. Auf der ganzen Linie nichts als Erfolgsmeldungen aus den westlichen Hauptquartieren, weitere Anschläge wie die vom 11. September werden sogar einkalkuliert.

2001/31 webredaktion Mario Vargas Llosas Roman »Das Fest des Ziegenbocks«

Das Größte an Trujillo war seine Banalität

Kontrovers sind die Reaktionen auf Mario Vargas Llosas jüngstes Werk Das Fest des Ziegenbocks. Der zeithistorische Roman handelt vom Ende der Trujillo-Diktatur in Santo Domingo in den späten fünfziger Jahren. Der in London lebende peruanische Schriftsteller montiert die Erzählung aus der Verknüpfung zweier Kriminalgeschichten: Das geglückte Attentat von 1961 auf den Tyrannen sowie die bis in die Gegenwart vertuschte Vergewaltigung einer damals 14jährigen aus der weißen Oberschicht.