Artikel von Nils Brock

dschungel Ronaldo Wrobel im Gespräch über sein neues Buch »Hannahs Briefe«

»Die jüdische Gemeinde war von den Prostituierten irritiert«

Ronaldo Wrobel, geboren 1968, lebt und arbeitet als Schriftsteller, Journalist und Rechtsanwalt in Rio de Janeiro. In seinem
neuen Roman »Hannahs Briefe« spiegelt er die Weltgeschichte am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in einer Liebesgeschichte.

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Thema Polo, Medienaktivist, im Gespräch über Geschichtspolitik

»Alles Unrecht hat eine Grenze«

Das Fernsehen ist in Chile das tonangebende Medium. Öffentliche oder staatliche Kanäle gibt es nicht. Mit den Verbrechen der Diktatur setzt man sich kaum auseinander. Vielleicht auch deshalb stieß die Dokumentation »Las Imágenes Prohibidas« (Die verbotenen Bilder) auf Chilevisión auf großes Interesse. Darin werden der Putsch von 1973, die Demonstrationen und die Repression der achtziger Jahre gezeigt. Polo, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte, ist Mitbegründer des Community-Fernsehens Señal 3 in Santiago. Die Debatte um den Film ist für ihn nur der Anfang einer umfassenderen Auseinandersetzung mit der politischen Geschichte des Landes.

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Ausland Der brasilianische Geheimdienst. 4. Teil einer Serie

Das Monster und sein Schnüffelhund

Der brasilianische Geheimdienst SNI war Vorbild und Helfer beim Aufbau vieler repressiver Überwachungsdienste Lateinamerikas. Ob sich seine Nachfolgeorganisationen tatsächlich von der alten Sicherheitsdoktrin gelöst haben, ist fraglich. Teil 4 einer Serie über Geheimdienste.

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Interview MC Leonardo im Gespräch über die Zukunft der brasilianischen Protestbewegung

»Der Riese ist nicht erwacht«

In Rio de Janeiro fand noch vor kurzem die größte Demonstration der Stadtgeschichte statt, nun wird die Stadt von den gut zwei Millionen Besuchern des katholischen Weltjugendtags okkupiert. Auf den an Lichtmasten festgemachten Transparenten stehen frohe Botschaften statt politischer Forderungen. Ist der »brasilianische Frühling« etwa schon vorbei? Oder wird die Protestbewegung wiederauferstehen, vielleicht sogar vor den Augen von Papst Franziskus? Der Musiker MC Leonardo beteiligt sich ungern an solchen Spekulationen. Viel wichtiger ist es dem Mitbegründer des »Vereins von Funk-Profis und -Liebhabern« (Apafunk), der seine bassige Stimme sowohl auf Jams als auch auf Kundgebungen dröhnen lässt, kritisch Rückschau zu halten. Baile Funk ist eine Form des HipHop, der in den neunziger Jahren vor allem in den Favelas populär wurde. Jungle World sprach mit MC Leonardo, der in Rocinha, einer der größten Favelas der Stadt, lebt, über das Verhältnis der Protestbewegung zu den Forderungen der Bewohner der bairros.

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Thema Die brasilianische Regierung verspricht der Protestbewegung nichts Neues

Warten auf einen Dialog

Die Proteste in Brasilien gehen weiter. Bisher weicht die Regierung unbequemen Forderungen aus und versucht, mit eigenen Vorschlägen Zustimmung zu gewinnen.

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Ausland Über die Demonstrationen in Brasilien und ihre Hintergründe

Es ging nie nur um 20 Centavos

Die Proteste in Brasilien richten sich nicht nur gegen Tariferhöhungen im Nahverkehr.

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Lifestyle Die Politik des deutschen Konzerns Thyssen-Krupp in Brasilien

Toxisch wie Krupp-Stahl

Das Stahlwerk des Konzerns Thyssen-Krupp nahe Rio de Janeiro soll verkauft werden. Für die von ihm verursachten gravierenden ökologischen Schäden will das Unternehmen nicht aufkommen.

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Interview Mauricio Weibel im Gespräch über die Geheimdienste und die Aufarbeitung der Militärdiktatur in Chile

»Chile steht noch viel bevor«

Vor 40 Jahren errichtete das Militär in Chile eine Diktatur, deren Folgen bis heute spürbar sind. Der Journalist Mauricio Weibel wollte das Leben internationaler Korrespondenten zur Zeit der Militärdiktatur (1973–1990) dokumentieren. Bei seinen Recherchen stieß er auf ein Archiv der Geheimdienste. Mit seinem Kollegen Carlos Dorat verarbeitete er das Material in dem Buch »Asociación ilícita. Los archivos secretos de la dictatura« (Widerrechtlicher Zusammenschluss. Die Geheim­archive der Diktatur). Einige Monate nach der Veröffentlichung im Oktober 2012 kam es bei Weibel und weiteren Journalistinnen und Journalisten zu Einbrüchen, Verfolgungen und Drohanrufen. Weibel vermutet, dass es sich um Einschüchterungsversuche wegen der journalistischen Recherchen handelt. Seine Familie und er leben auf unbestimmte Zeit unter Polizeischutz. Mit der Jungle World sprach er über seine Arbeit und seinen Verdacht.

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Ausland Ein besetztes Museum in Rio de Janeiro

Höchstens als Ausstellungstücke erwünscht

In Rio de Janeiro konnte der Abriss eines von Indigenen besetzten ehemaligen Museums verhindert werden. Doch den Besetzern drohen hohe Bußgelder.

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Interview Alicia Andares und Helena Scully im Gespräch über »Occupy Mexiko« und den Feminismus

»Gewalt gegen Frauen ist normal geworden«

Auch in Mexiko gab es im vergangenen Herbst eine »Occupy«-Bewegung. Zwar sind deren Aktivitäten inzwischen wie überall abgeflaut, die Diskussionen und Konflikte dauern jedoch an. Beteiligt an »Occupy Mexico« waren auch die Feministinnen Alicia Andares und Helena Scully. Die 35jährige Andares arbeitet als Übersetzerin, die 17jährige Scully macht gerade ihr Abitur in Mexiko-Stadt. Als Feministinnen waren die zwei Frauen bei »Occupy Mexico« zunächst eher Exotinnen, verwandelten das Zeltlager im Laufe der Besetzung aber auch in einen öffentlichen Raum von und für Frauen. Mit ihnen sprach die Jungle World über Feminismus bei »Occupy« und in Mexiko, aber auch über die anstehenden Präsidentschaftswahlen und die notorische Gewalt.

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