Thomas von der Osten-Sacken

Am Hindukusch wird, sollte das eh je der Fall gewesen sein, längst Niemandens Freiheit mehr verteidigt, ganz im Gegenteil zieht der Westen sich zurück und es geht nur noch darum, möglichst keine oder wenige eigene Verluste dabei zu haben. Die Menschen dort, um die es nie oder bestenfalls in Sonntagsreden ging, können sehen was sie tun.

Kürzlich erinnerte mich Facebook daran, wie ich in Den Haag vor acht Jahre an einer Diskussion über die damals anstehenden Wahlen im Iran teilgenommen habe. Da saß ich mit Leuten - Iranern und Holländern -, die unglaublich viel über Reformer und Moderate zu sagen hatten und über einen friedlichen Wandel von innen und all sowas.

Für die NZZ hat Wilfried Buchta eine unbedingt lesenswerte Analyse der für diese Woche anstehenden Präsidentenwahlen im Iran geschrieben, in der eigentlich alles wissenswerte steht:

Jedes fünfte Kind in syrischen Flüchtlingslagern denkt an Selbstmord. Derweil soll der letzte Grenzübergang in Nordsyrien für humanitäre Hilfe gesperrt werden.

Viel hört man dieser Tage, zehn Jahre nach dem Beginn der Massenproteste gegen die Assad Diktatur, nicht aus Syrien. Wenn, dann hin und wieder Meldungen wie diese:

Im Irak gehen die Proteste der vor allem jugendlichen Demonstrantinnen und Demonstranten weiter, trotz Repression und inzwischen fast fünfzig gezielter Tötungen oder Mordversuche an bekannten Aktivisten.

Die einzige Frage bei den Wahlen in Syrien war: Wieviel Prozent werden es? Alles unter 90% ginge gar nicht. 100% mit denen sich z. B. Saddam bei seinen letzten Wahlen 2002 hat bestätigen lassen, ging auch nicht. Man hat sich auf 95,1 geeinigt.

Der Wächterrat im Iran hab heute bekannt, wer zur nächsten Präsidentenwahl antreten darf. Sieben sind es und darunter ist keiner, der auch beim besten Willen als "moderat" oder "Reformer" bezeichnet werden könnte. Es kommen also harte Zeiten für die ganzen Freunde des Dialogs. Und im Iran verzichten sie diesmal auch noch auf das letzte bisschen Fassade:

Im Irak gehen vor allem im Süden des Landes die Proteste gegen Korruption, unfähige Politiker und Einflussnahme des Iran weiter. 

Und weiter gehen auch die gezielten Tötungen bzw. Tötungsversuche prominenter Aktivisten, hinter denen ganz offenbar vom Iran gesteuerte Milizen stecken, die man getrost auch als Todesschwadrone bezeichnen könnte. 

Seit vergangener Nacht herrscht zwischen israelischer Regierung und Hamas ein brüchiger Waffenstillstand. Wie immer lesenswert wagt Avi Issarachoff eine erste Einschätzung und kommt zu dem Ergebnis, das schon jetzt zwei große Gewinner feststehen: Die Hamas und Binyamin Netanjahu.

Die Führungsclique rund um den syrischen Präsidenten Assad transformiert den syrischen Staat in eine Art Mafiazentrale mit Staatsflagge und UNO-Sitz.

 

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Beschlagnahmung von Captagon in Italien, Bildquelle: Youtube

 

Eine Meldung vom 3. Januar 2020:

"The Action Group for Palestinians of Syria (AGPS) had documented the death of 4,013 Palestinians."

Deutschland im Jahr 2021:

Auf den Straßen wird "Scheissjuden", "Tod den Juden", "Kindermörder Israel" gebrüllt. Wäre sie nicht so gut bewacht gingen, jede Wette, heute Dutzende Synagogen in Flammen auf. Darauf haben sie gewartet, denn nur wenn in Nahost Raketen fliegen, dann "dürfen" sie. Und daneben stehen dann irgendwelche Hanseln mit Fahnen irgendwelcher linken Parteien und sind bestenfalls ein wenig peinlich berührt.

Hand aufs Herz, Ihr selbsterklärten Freunde Palästinas:

Wenn Ihr den folgenden Satz auf einer Seite von wem mit einem arabischen Namen und einem Bilder des Felsendoms drauf lesen würdet, Ihr würdet ziemlich sicher Euer like darunter setzen.

Sound und Inhalt stimmen, oder?

"Israel was created by horrific human rights crimes - forced ethnic cleansing by terrorism because the Zionists wanted a “Jewish State!” Free Palestine."