Die Gefahr von antisemitischen und jihadistischen Anschlägen wächst

Die Atmosphäre verdüstert sich

Terroranschläge werden oft von Einzeltätern verübt, die aber von ihrem gesellschaftlichen Umfeld beeinflusst werden. Zurzeit dürfte die Gefahr jihadistischer und antisemitischer Angriffe zunehmen.

Irfan war am 9. April mit Freunden in der Duisburger Innenstadt unterwegs. Sie alle hatten ein paar Bier getrunken. Dort traf er auf Maan Dahtal, der ihn mit 28 Messerstichen abschlachtete. Dahtal konnte fliehen. Neun Tage später betrat er ein Fitnessstudio in Duisburg, griff nun mehrere Menschen mit seinem Messer an. Drei verletzte er schwer, einen Ersthelfer stach er zwei Mal in den Oberschenkel. Der 21jährige Yasin überlebte den Mordanschlag nur knapp und lag lange auf der Intensivstation.

Dahtal ist Syrer. Er kam 2015 nach Deutschland und beantragte Asyl. Hier jobbte er, fasste aber nicht richtig Fuß. Sein Leben in Deutschland war keine Erfolgsgeschichte, aber auch keine Katastrophe. Vor Gericht sagte er später aus, er sei damals gläubig gewesen, aber kein Islamist. Ein solcher wurde er angeblich erst in Deutschland, über das Internet. Vor Gericht gab Dahtal an, auf Befehl des »Islamischen Staats« gehandelt zu haben. Dieser werde »bleiben und seine Soldaten werden die Kampffronten erweitern, bis die ganze Erde zu einem einzigen Jihad wird« – das postete Dahtal auf Facebook, kurz nachdem er seinen ersten Mord begangen hatte. Er hat seine Taten gestanden. Der Prozess läuft noch.

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