In der Essaysammlung »My Body« erzählt das Model Emily Ratajkowski von den Triumphen, Problemen und Erkenntnissen, die ihr Körper und seine bildliche Vermarktung ihr eingebracht haben. Die Autorin verwirft ihre frühere Haltung, dass es im Feminismus vor allem um Entscheidungsfreiheit gehe, nun als zu simpel.
Der Autor Martin Mittelmeier hat ein Buch über die Entstehung der »Dialektik der Aufklärung« geschrieben. Während die von ihm ausgebreiteten Anekdoten lesenswert sind, lässt sein theoretischer Zugang zu den »Philosophischen Fragmenten« von Horkheimer und Adorno zu wünschen übrig.
In »Nullerjahre« erzählt der Rapper Hendrik Bolz, auch bekannt als Testo, von seiner Jugend im Stralsunder Stadtteil Knieper West, vom Kiffen, Wichsen und von Neonazis.
Die Schriftstellerin Gisela von Wysocki hat für ihr Buch »Der hingestreckte Sommer« Geschichten verfasst, die trotz ihrer Diskretion das Erinnern üben.
In seinem zweiten Roman »Rot (Hunger)« tastet sich Senthuran Varatharajah in die Grenzbereiche von Liebe, Verführung und Sprache vor. Der Text wirft implizit die Frage auf, welchen Stellenwert Moral in der Kunst haben sollte.
Die Philosophin Juliane Rebentisch hat ein Buch über Hannah Arendt geschrieben. Darin versucht sie, Arendt unter den Vorzeichen der gegenwärtigen identitätspolitischen Debatten zu lesen – mit mäßigem Erfolg.
Die französische Historikerin Marylène Patou-Mathis zeigt in ihrem Buch »Weibliche Unsichtbarkeit«, dass die archäologische Forschung lange von Mythen über Geschlechterunterschiede durchdrungen war. Jüngere Erkenntnisse belegen, dass Frauen in der Ur- und Frühgeschichte auch andere Rollen und Funktionen hatten, als ihnen oft zugeschrieben wurden.
Die US-Amerikanerin Cynthia Cruz beschreibt in »The Melancholia of Class« sich und andere Trauerarbeiter aus der Arbeiterklasse von Amy Winehouse bis Clarice Lispector.
John McWhorter hält die antirassistische Ideologie der Woke Left für eine Religion. Die Ansicht wirkt zunächst abwegig, doch der Sprachwissenschaftler legt sie in seinem neuen Buch überzeugend dar.