Von Tunis nach Teheran

Stammte die folgende Meldung aus dem Jahre 2013, sie wäre wichtig und richtig gewesen, im Jahr 2018 wirkt sie so verrückt, wie alles, was dieser tage mit Syrien zu tun  hat:

Angesichts der jüngsten Berichte über Gräueltaten verschärft Frankreichs Präsident den Ton gegenüber dem syrischen Regime. Macron droht offen mit Angriffen, falls Assad erneut Giftgas einsetzt - doch noch fehlen ausreichende Beweise.

Die israelische Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass ihre Angriffe auf syrische und iranische Ziele vor einigen Tagen fast die Hälfte der Luftabwehr der syrischen Armee außer Gefecht gesetzt haben.

Heute, am 11. Februar, jährt sich zum 39. Mal der Jahrestag der “islamischen Revolution" in Iran. Wie jedes Jahr feiert das iranische Regime sich an diesem Tag selbst, auch in Berlin. Am Montag, den 12. Februar, findet im Maritim-Hotel in der Stauffenbergstraße ein offizieller Empfang der iranischen Botschaft statt. STOP THE BOMB unterstützt eine Protestkundgebung des Antifaschistischen Berliner Bündnisses gegen den Al Quds-Tag gegen diesen Empfang: Um 18 Uhr, vor dem Maritim Hotel in der Stauffenbergstraße 26 (10785 Berlin-Tiergarten).

Seth. J. Frantzmann über Reaktionen von Syrern und aus der arabischen Welt auf die jüngsten Angriffe der israelischen Luftwaffe:

Neuerdings droht einem in Saudi Arabien Verhaftung wenn man sich .... gegen die Normalisierung der saudisch-israelischen Beziegungen stark macht:

A Saudi activist, who questioned the normalisation of ties between Saudi Arabia and Israel, has been detained in her home country, and could face up to five years in prison, a UK-based rights group said. 

Gegner des Atomdeals mit dem Iran hatten schon immer gewarnt, dass die freigegeben Gelder genau so enden würden:

The U.S. government has traced some of the $1.7 billion released to Iran by the Obama administration to Iranian-backed terrorists in the two years since the cash was transferred.

Hinsichtlich des Existenzrechtes Israels wird oft kolportiert, dass der Staat als Folge des Holocaust gegründet worden sei. Diesem negativen Gründungsmythos ist zu widersprechen. Er diffamiert den modernen Zionismus, seine Vordenker und die Pioniere, die seit den 1880er Jahren auf die Wiederherstellung der Selbstbestimmung des jüdischen Volkes in seinem historischen Heimatland hingewirkt haben.

Eines der wichtigsten außenpolitischen Ziele der EU besteht darin, die Fluchtrouten aus dem subsaharischen Afrika, dem Nahen Osten, Aghanistan und Pakistan zu schließen. Eigentlich ist das technisch gesehen, wenn man es nur will, möglich und bedarf vor allem der Kooperation von Mali, Niger, Ägypten, dem Sudan in Afrika und dann der Türkei.

Aus der syrisch-türkischen Grenzstadt Kilis berichtet Inga Rogg für die taz:

Seit Beginn der türkischen Offensive mit dem Namen „Operation Olivenzweig“ auf Afrin am 20. Januar wird das türkische Grenzgebiet beinahe täglich von Geschossen aus Afrin getroffen. Insgesamt haben die Angriffe bisher sieben Tote und mehr als 100 Verletzte gefordert, allein in Kilis wurden 24 Personen verletzt. „Niemand fühlt sich hier sicher“, sagt Bayramoğlu. „Es kann jederzeit wieder passieren.“

Geahnt hat man es schon lange, entsprechende Bilder kursieren seit langem, nun ist es sozusagen auditiert:

As many as nine US tanks provided to Iraq’s military for the fight against the Islamic State (IS) have ended up in the hands of Iranian-backed militants, a government audit revealed on Monday.

Eigentlich kann man – irgend ein x-beliebiger europäischer Politiker wird darüber gerne Auskunft geben – mit iranischen Regimevertretern über so gut wie alles reden, ja oft zeigen sie sich sogar sehr eloquent und manchmal sogar bereit zu Kompromissen. Jahrzehnte des Dialoges haben es bewiesen, hunderte von Delegationen in Teheran es vorgemacht. Aber über zwei Punkte lässt sich nicht reden, die da wären: Die Vernichtung Israels und das Kopftuch.

Die Deutschen und das Giftgas in Nahost, eine never ending story:

In den vergangenen Tagen mobilisierte die türkische Invasion in Afrin tausende von Kurden aus anderen Teilen Rojavas und sogar dem benachbarten Nordirak, die sich auf einen Solidaritätsmarsch in die umkämpfte Enklave aufmachten:

Der wachsende Widerstand gegen das Gesetz sei für das islamische Land besorgniserregend, so der Bericht des strategischen Zentrums im iranischen Präsidialamt. Im Iran müssen Frauen seit der Revolution 1979 in der Öffentlichkeit ein Kopftuch sowie einen langen, weiten Mantel tragen. Das gilt auch für Mädchen ab neun Jahren.

Bülent Mumay in der FAZ über die Jahre 1984 und 2018 in der Türkei: