Von Tunis nach Teheran

Es gibt einen berühmten ägyptischen Film, der, soweit ich mich erinnere, in den 70er Jahren gedreht wurde und sich über die irren Grenzen zwischen den Ländern der Region lustig macht. Da reist ein Araber aus einem Land aus und wird im nächsten nicht eingelassen, will zurückkehren und erleidet das selbe Schicksal.

Bild. de berichtet von der Tragödie an syrisch-jordanischen Grenze:

Syrische Familien mit unzähligen Kindern, die vor den verschlossenen Grenztoren Jordaniens stehen und die Grenzsoldaten anflehen, die Schranken zu öffnen. Bislang umsonst.

„Ist der Koran schuld?“ – „Was steht dazu im Koran?“ – „Du deutest den Koran ganz falsch!“

Als Ex-Muslim werde ich sehr oft gefragt, was ich vom Koran halte. Und noch öfter wird mir vorgeworfen, dass ich den Koran nicht richtig lese. Aber ehrlich gesagt geht mir der Koran so ziemlich am Arsch vorbei.

Zehntausende Syrer fliehen vor der von Russland unterstützten Offensive Assads in Südsyriens. Nur: Es gibt kein Land, das sie aufnimmt, die jordanische Grenze bleibt geschlossen. So sammeln sich immer mehr an der israelischen Grenze und hoffen, dort wenigstens sicher zu sein.

Seth J. Frantzman berichtet aus der Grenzregion über diese Tragödie:

Seit Tagen finden im südwestiranischen Khorramshahr Massenproteste gegen das Regime statt. Nachts kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften und es soll nicht nur Verletzte, sondern auch Tote gegeben zu haben.

“Diplomatic sources” indicated that Trump will tell Putin of US acceptanceTru of a current pro-Assad offensive, with Russia providing essential airstrikes, of the opposition area in southern Syria.

Endlich ist es aufgehoben, das unselige Fahrverbot für Frauen in Saudi Arabien.

Und dazu gibt es jetzt auch noch eine schöne Adaption eines Beatles Liedes:

 

In Südsyrien sind zehntausende Menschen vor der Offensive Assad und Russlands, die passenderweise mitten in der WM gestartet wurde, auf der Flucht. Sie wissen, was sie erwartet, sie kennen die Geschichte aus Aleppo und den Ghoutas. Nur: Es gibt keinen Ort, an den sie fliehen können. Zumindest keinen außerhalb von Assads Zugriff, denn die Jordanier halten ihre Grenze geschlossen, trotz des Ansturms.

Algerien unternimmt alles, um Flüchtlinge wieder los zu werden: Es schickt sie zurück in die Sahara, wo viele verdursten oder sonst zu Tode kommen.

Auslagerung der Flüchtlinge nach Nordafrika in der Praxis:

Iranian civilian protestors, in a surprising turn of events in the country, are taking to the streets to express opposition to the hardline ruling regime by chanting, "Death to Palestine" and "Leave Syria, think of us," according to an independent translation of videos showing the protests.

An Kriminalität und besonders an Tötungsdelikten gesamtgesellschaftliche Probleme festzumachen erscheint als recht aussichtsloses Unternehmen – wenn man nicht gerade in Mexiko lebt, wo die Auseinandersetzungen um den Drogenhandel die Mordrate in die höhetreiben, weil man sie halt nicht als Bürgerkriegstote verbuchen will. Das liegt daran, dass Morde in Deutschland einfach so selten vorkommen.

Seit einiger Zeit wird im Iran immer öfter die Frage gestellt, ob angesichts der innen- und außenpolitischen Krisen, in denen sich die islamische Republik befindet, ein drohender Putsch der Revolutionsgardisten möglich sei.

Saeid Golkar diskutiert mögliche Szenarien:

Vor einigen Tagen sprach Recep Tayyip Erdoğan in der Provinzstadt Kocaeli über den inhaftierten Oppositionspolitiker Selahattin Demirtaş. Die Justiz, so der Staatspräsident im Wissen, dass sie von ihm nicht unabhängig ist, müsse so bald wie möglich ihre Entscheidung fallen. Als populärster Politiker der Halkların Demokratik Partisi (HDP) drohen Selahattin Demirtaş, der in Wahrheit weniger ein Beschuldigter als eine Geisel ist, 142 Jahre Haft.

Istanbul, drei Tage vor Wahlen, die, für viele völlig unerwartet, auf absehbare Zeit die wohl wichtigsten in der türkischen Geschichte werden dürften. Verfrüht angesetzt hatte der Präsident sie eigentlich, um einen sicheren Sieg nach Haus zu fahren und ausgerechnet dieser Schachzug könnte ihm nun zum Verhängnis werden. Denn selbst so kurz vor den Wahlen, und obwohl die regierende AKP und Erdogan vor keinem Mittel zurückschrecken, die Opposition zu beschränken, ist der Ausgang am Sonntag völlig unklar, ja viele in der Türkei gehen erstmalig davon aus, dass die AKP sogar verlieren könnte.