Interview

2007/01 Nonie Darwish im Gespräch

»Den Begriff Islamophobie halte ich für Propaganda«

Nonie Darwish wurde in Ägypten geboren. Einen Teil ihrer Kindheit verbrachte sie in den fünfziger Jahren in Gaza, wo ihr Vater als leitender ägyptischer Geheimdienstoffizier die Guerillaangriffe auf israelisches Territorium befehligte. Als sie acht Jahre alt war, wurde ihr Vater von der israelischen Armee getötet und in Ägypten zum Märtyrer und Volkshelden erklärt. Um ihren Partner, einen koptischen Christen, heiraten zu können, wanderte die Journalistin 1978 in die USA aus, wo sie immer noch lebt. Sie betreibt das Internetportal »Arabs For Israel«. Kürzlich erschien ihr Buch »Now they call me infidel«. Mit Nonie Darwish sprach Markus Ströhlein.
2006/47 Mitchell Cohen, »Dissent«-MItherausgeber, im Gespräch über den Umbruch der Irak-Politik der USA. Wie denkt die amerikanische Linke darüber?

»Zuerst bin ich Antifaschist«

Mitchell Cohen ist zusammen mit Michael Walzer Herausgeber des New Yorker Magazins »Dissent«. Er lehrt als Professor für politische Theorie am Baruch College und an der City University of New York und ist Autor zahlreicher Bücher. Das Debattenblatt »Dissent« – Eigenwerbung: »The Leading Magazine of the American Left« – wurde 1954 von einer Gruppe New Yorker Intellektueller rund um Irving Howe gegründet und gilt seitdem als »Salon der antistalinistischen Linken in Amerika«. Während des Irak-Kriegs 2003 wurde dort die Friedensbewegung wegen ihrer unkritischen Haltung gegenüber Saddam Hussein hart kritisiert, Mitchell Cohen begrüßte damals den Krieg sogar. Die »Jungle World« traf sich mit dem streitbaren Professor in Berlin zum Gespräch.