Ende April hat der Bundestag einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt für Schwerbehinderte erleichtern soll. Dem Entwurf zufolge sollen Unternehmen, die keine Schwerbehinderten einstellen, höhere Abgaben leisten. Die Fraktion von CDU und CSU droht mit einer Blockade des Gesetzes im Bundesrat.
Die Europäische Union berät über die Regulierung von KI-Technologie, die italienische Datenschutzbehörde hat das Programm Chat GPT bereits gesperrt. Kritiker warnen, Algorithmen könnten Personen diskriminieren oder sogar zum Untergang der Menschheit führen.
Mit KI-Technologien und Robotik sollen immer mehr Arbeitstätigkeiten automatisiert werden können. Warum das weder zu einem neuen Wirtschaftsboom, noch zum "Ende der Arbeit" führen wird, erläutert der Autor Jason E. Smith in seinem Buch "Smart Machines and Service Work - Automation in an Age of Stagnation."
Die Einführung von KI-Systemen verändert die Arbeitswelt und schafft neue Tätigkeitsfelder, ersetzt aber menschliche Arbeit dort nicht, wo sie billiger ist als die Maschine. Klickarbeiter:innen entfernen für Hungerlöhne diskriminierende Inhalte aus den Vorgaben der Algorithmen, und KI-Systeme verschärfen die Trennung zwischen planender und ausführender Arbeit.
Damit Bildgeneratoren wie Stable Diffusion Graphiken erzeugen können, müssen Sie anhand zahlloser Bilder aus dem Internet trainiert werden. Künstler und Fotoagenturen sehen ihr Urheberrecht verletzt und klagen.
Die Technologie-Ökonomie versteht sich als jung, erfolgsorientiert und dynamisch. Körperliche Fitness wird in der Branche hoch bewertet. Überforderung, Krankheit, Behinderung und Alter entsprechen nicht dem Selbstverständnis einer neoliberalen Arbeitswelt, die ihr Personal dazu nötigt, das eigene Befinden zu verleugnen.
Die sogenannte neue Mittelschicht hat die Kritik am Arbeitsethos längst in ihren flexiblen und prekären Lebensentwurf integriert. Arbeitskritik auf der Höhe der Zeit müsste auch die New-Work-Ideologie angreifen.
Form und Inhalt der sozialen Proteste in Ostdeutschland in den nächsten Monaten dürften nicht nur von der Schwere der wirtschaftlichen Krise und der Zahl der Betroffenen bestimmt, sondern auch von der Geschichte sozialer Bewegungen in der Region beeinflusst werden.
Über das Thema Arbeit wird in den sozialen Medien schon seit einiger Zeit debattiert. »Quiet Quitting« treibt die Diskussion auf Tiktok nun auf infantile Weise weiter.
Statt die Menschen vom Zwang zur Lohnarbeit zu erlösen, taten kommunistische Parteien immer wieder so, als müsste nur die Arbeit von den »Schmarotzern« und »Ausbeutern« befreit werden. In einem solchen personalisierenden Raster konnten auch antisemitische Vorstellungen weiterbestehen.