Beiträge von Jan-Georg Gerber

Sicherheitsnetz
2024/42 dschungel Wie die »Agenda 2010« den Rechtspopulismus befördert hat

Jungle+ Artikel Löcher im Netz

Die Erfolge der AfD nicht nur in den östlichen Bundesländern sind nicht ohne die sozialen und ökonomischen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte zu erklären. Insbesondere die Einführung von Hartz IV steht für das sozialpolitische Ende der Nachkriegszeit. Vor allem die ­Mittelschicht wird damit anfällig für den Populismus. Ein Aufsatz aus dem soeben erschienenen zweiten Band der Hallischen Jahrbücher mit dem Titel »Das Zeitalter des Populismus«.
Stephan Lessenich im Treppenhaus des Instituts für Sozialforschung
2023/27 dschungel Wie die Reflexion auf die Shoah in die Kritische Theorie kam und warum sie wieder daraus vertrieben wird

Jungle+ Artikel Kritische Theorie ohne Auschwitz

Ein umfangreiches Programm samt buntem Abend in der »Petite Auberge Aufbruch«: Seinen 100. Geburtstag feiert das Frankfurter Institut für Sozialforschung unter seinem neuen Direktor Stephan Lessenich unter Ausschluss des für die Kritische Theorie elementaren Themas: der Vernichtung der europäischen Juden. Warum die Beschäftigung mit dem Holocaust in das Zentrum des philosophischen Denkens rückte, wie es daraus wieder vertrieben wird und warum das Forschungsinstitut diese Entwicklung noch befördert.
Personen mit Fahne im Hintergrund brennende Fahrzeuge
2022/40 dschungel Auszug aus »Das letzte Gefecht. Die Linke im Kalten Krieg«

Jungle+ Artikel Revolution: An der Seite der Sowjetunion

Wer den Niedergang der Linken nach dem Ende des Kalten Krieges verstehen will, sollte sich laut Jan Gerber den Begriffen Revolution, Antifaschismus und Antiimperialismus widmen. Das erste Kapitel seines neu aufgelegten und erweiterten Buchs »Das letzte Gefecht« dreht sich deshalb um die Oktoberrevolution, die Sowjetunion und ihre linken Kritiker und Verteidiger.
Auschwitz
2021/13 dschungel Kritik an Michael Rothbergs Studie »Multidirektionale Erinnerung«

»Lockerung der Verengungen«

Die Rede von der Singularität des Holocaust schaffe »Opferkonkurrenz« und »Aufmerksamkeitskonflikte«: Michael Rothberg fordert in seinem Buch »Multidirektionale Erinnerung« ein neues Gedenken ein. Ein Vorbild findet er in den Debatten der fünfziger und sechziger Jahre. Das Wissen um die Besonderheiten der Judenvernichtung steht dabei im Wege.
2015/10 Disko Die RAF und der Antisemitismus der militanten Linken

Fließende Grenzen

Das antiimperialistische Bezugssystem brauchte nach dem Ende der Blockkonfrontation neue Koordinaten. Der Antisemitismus war immer schon mehr als eine Begleiterscheinung der militanten Linken.

2013/50 Disko Der linke Antirassismus und seine Projektionen

Das Subjekt der Begierde

Das Verhältnis linksradikaler Antirassisten zu Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, ist oft instrumentell. Mit der Realität von Flucht und Migration hat es wenig zu tun. Ein Plädoyer gegen antirassistische Parteitagsreden.

2011/51 dschungel Über die Abschaffung des Todes

Auf in die Ewigkeit

Keine Utopie ohne die der Abschaffung des Todes, sagt Adorno. Unsere Rettung ist der Tod, aber nicht dieser, schreibt Kafka. Nichts bleibt für die Ewigkeit, singen die Toten Hosen. Wird das menschliche Leben besser, wenn der Tod besiegt ist? 13 kurze Entgegnungen auf eine schwierige Frage.
2010/49 Dossier Abdruck aus: »Nie wieder Deutschland? Die Linke im Zusammenbruch des ›realen Sozialismus‹«

Das Ende des Antifaschismus

Weil er den Kampf gegen den Nationalsozialismus mit dem zukunftsfrohen Optimismus der Arbeiterbewegung vermischte, war der Antifaschismus untrennbar mit dem Glauben an den fortschrittlichen Charakter »der Massen« verbunden. Noch heute bemüht
sich die traditionalistische Linke darum, die Überzeugungen des Kalten Krieges in die neue Zeit hinüberzuretten.