Beiträge zu Geschichtspolitik

Monument in Jedwabne, Aufschrift auf polnisch, hebräisch und jiddisch
2023/38 Interview Agnieszka ­Pufelska, Wissenschaftlerin, im Gespräch über Antisemitismus in Polen

Jungle+ Artikel »Nach polnischem Recht haben Sie sich soeben strafbar gemacht«

In Polen hat sich eine offizielle Geschichtsschreibung etabliert, die Antisemitismus in der polnischen Geschichte tabuisiert. Kritische Historiker werden angegriffen oder müssen sogar mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Ein Gespräch mit der Historikerin Agnieszka Pufelska über nationalistische Geschichtspolitik und die Geschichte des Antisemitismus in Polen.
Heinrich von Treitschke gewidmetes Straßenschild in Karlsruhe
2023/16 dschungel Aus dem Vorwort zur Neuauflage von »Der Berliner Antisemitismusstreit«

Jungle+ Artikel »Prozeß gegen die deutsche Geschichte«

1879 stellte der Historiker Heinrich von Treitschke die Zugehörigkeit der Juden zur deutschen Nation in Frage. Sein Artikel löste eine heftige Kontroverse aus, die der Publizist Walter Boehlich in der 1965 unter dem Titel »Der Berliner Antisemitismusstreit« veröffentlichten Anthologie dokumentierte. Die Quellensammlung erscheint nun in einer Neuausgabe.
Grabstein Oscar Toepffer
2023/02 Antifa Vor einem Hamburger Zivilgericht wird über eine NS-Täter-Biographie gestritten

Erinnern oder nicht

Oscar Toepffer spielte eine wichtige Rolle im nationalsozialistischen Hamburg. Seine Enkelin will nun erreichen, dass ein Lebensporträt ihres Großvaters aus einem Geschichtsbuch gestrichen wird. Das Urteil ist von Bedeutung für die historische Aufarbeitung des Nationalsozialismus.
Historische Aufnahme einer sozialistischen Kundgebung zum 1. Mai
2022/15 Thema Vor dem Stalinismus war die ukrainische Nationalbewegung sozialistisch geprägt

Jungle+ Artikel Die rote Ukraine

Die ukrainische Nationalbewegung beginnt im 19. Jahrhundert, als ein Teil des Landes unter der Herrschaft des Russischen Reichs stand und der andere zu Österreich-Ungarn gehörte. Viele ihrer Protagonisten waren Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten. Erst der Sieg der Bolschewiki und die Herrschaft des Stalinismus und der Nazis setzte sozialistischen Aktivitäten auf ukrainischem Gebiet ein Ende.
Auschwitz
2021/13 dschungel Kritik an Michael Rothbergs Studie »Multidirektionale Erinnerung«

»Lockerung der Verengungen«

Die Rede von der Singularität des Holocaust schaffe »Opferkonkurrenz« und »Aufmerksamkeitskonflikte«: Michael Rothberg fordert in seinem Buch »Multidirektionale Erinnerung« ein neues Gedenken ein. Ein Vorbild findet er in den Debatten der fünfziger und sechziger Jahre. Das Wissen um die Besonderheiten der Judenvernichtung steht dabei im Wege.
Benjamin Ferencz
2020/10 dschungel Benjamin B. Ferencz, dem Hauptankläger im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess, zum 100. Geburtstag

Bennys Story

Benjamin B. Ferencz war Hauptankläger im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess und setzte sich für die Entschädigung jüdischer Opfer des Nationalsozialismus ein. Sein Beitrag zur Neugestaltung des Völkerrechts ist bedeutend. Im März feiert der US-amerikanische jüdische Jurist seinen 100. Geburtstag.
Abstrakt-futuristisches Andenken. Spomenik für den Partisan:innenkampf im Sutjeskatal
2023/49 Reportage In Sarajevo pflegen Aktivist:innen die Erinnerung an jugoslawische Partisan:innen

Tod dem Faschismus, Freiheit für das Volk

Jugoslawien befreite sich im Zweiten Weltkrieg eigenständig vom Faschismus. Die Erinnerung daran war für den kommunistischen Staat von großer Bedeutung, in den Nachfolgestaaten wird sie hingegen oft verdrängt. In Bosnien und Herzegowina versuchen Aktivistinnen, die Erinnerung an die Partisanengeschichte lebendig zu halten, um nationalistischer Spaltung entgegenzuwirken.