»Poniemickie« bezeichnet in Polen das ehemals Deutsche – Orte, Gebäude, Gegenstände, die nach 1945 in den nunmehr westpolnischen Gebieten wie Ostpreußen, Schlesien oder Pommern von den deutschen Bewohnern zurückgelassenen wurden. In die verlassenen Häuser der Deutschen zogen in der Folgezeit vertriebene Polen und Westukrainer aus den östlichen Grenzgebieten, welche die Sowjetunion nach dem Krieg für sich beanspruchte. Die zwangsumgesiedelten Polen, genannt Repatrianten, mussten nicht nur in der fremden, deutsch geprägten Umgebung Westpolens einen Wiederanfang wagen, sie schlugen sich auch mit den Hinterlassenschaften der Vorbewohner herum, etwa einem Hakenkreuz an einer Suppenschüssel.
Aus dem Vorwort des Buches »In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen«.