Interview

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2017/37 Gresa Hasa, Feministin, im Gespräch über Patriarchat und Geschlechterverhältnisse in Albanien:

»Gewalt gilt als Stärke«

Gresa Hasa hat in Tirana ihr Bachelorstudium in Politikwissenschaften abgeschlossen. Sie schreibt für verschiedene albanische und internationale Publikationen. Ihr Bild mit dem Protestplakat anlässlich einer Demonstration gegen Gewalt an Frauen ging durch die Medien und sie erhielt zahlreiche Drohungen. Auf dem Plakat steht: »Wenn du wütend wirst, spül’ Geschirr, töte nicht deine Frau, du Schwanz!«
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2017/33 Astrid Messerschmidt, Erziehungs­wissenschaftlerin, im Gespräch über antisemitismus­kritische Pädagogik

»Es sollte am Individuum angesetzt werden«

Astrid Messerschmidt hat eine Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschlecht und Diversität an der Bergischen Universität Wuppertal inne und setzt sich unter anderem mit rassismus- und antisemitismuskritischer Pädagogik in der Migrationsgesellschaft auseinander.
HC
2017/32 Hannah Christiansen vom Verein Rigardu über die Lage für Geflüchtete an der Balkanroute

»Es kostet jetzt mehr Kraft, Energie und Geld«

Hannah Christiansen ist freiwillige Helferin beim ­Verein Rigardu, der Flüchtlinge entlang der Balkanroute unterstützt. Seit Mai dokumentiert der Verein die wachsende Polizeigewalt gegen Flüchtlinge an der kroatisch-serbischen Grenze in der Nähe der Stadt Šid.
2017/30 André Couto, Bürgermeister von Campolide, im Gespräch über ­erfolgreiche linke Parteipolitik in Portugal

»Eine andere linke Politik ist möglich«

André Couto ist seit 2013 Bürgermeister der Gemeinde Campolide in Lissabon. Bereits als 26jähriger zog er als Mitglied des Partido Socialista (PS) in den Gemeinderat des Arbeiterstadtteils ein. Er studierte Jura an der Universität Lissabon und erwarb danach den akademischen Grad MBA.
Nur online
Danny Yatom
2017/30 Danny Yatom, ehemaliger Knesset-Abgeordneter, im Gespräch über die Lage in Israel

»Morgen wird es bestimmt nicht ganz ruhig bleiben«

Danny Yatom leitete von 1996 bis 1998 den Mossad, war von 1999 bis 2001 Sicherheitsberater des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak und von 2003 bis 2008 Knesset-Abgeordneter der Arbeitspartei. Mit der »Jungle World« sprach er über die Lage in Israel nach den jüngsten Unruhen.
JD
2017/29 Jutta Ditfurth, Publizistin, über die Auseinandersetzungen rund um die Proteste gegen den G20-Gipfel

»Wir brauchen eine Demokratisierung der Polizei«

Jutta Ditfurth ist Soziologin und Autorin. Von 1984 bis 1988 war sie Bundesvorsitzende der Grünen. 1991 trat sie wegen der Rechtsentwicklung der Grünen aus der Partei aus und wurde Mitgründerin der Ökologischen Linken. 2001, 2006, 2011 und 2016 wurde sie für das Bündnis ÖkoLinX-Antirassistische Liste ins Frankfurter Stadtparlament gewählt.
Labude
2017/28 David Labude, Politikwissenschaftler, über das Israel-Bild in palästinensischen Schulbüchern

»Es dominiert die Feindbestimmung«

David Labude ist Politikwissenschaftler und Historiker. Er ist Autor einer Studie, die im Auftrag von vier Bundestagsabgeordneten das Israel-Bild in palästinensischen Schulbüchern untersucht hat. Herausgegeben wurde die Studie vom Verein Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB).
Khiari
2017/26 Nadia Khiari, Karikaturistin, über ihre Arbeit und das heutige Tunesien:

»Selbstzensur ist der letzte Schritt zur Diktatur«

Nadia Khiari, geboren 1973 in Tunis, ist Karikaturistin, Künstlerin und unterrichtet als Kunstlehrerin an einer Schule. Sie studierte Plastische Künste an der Universität von Aix-en-Provence. Berühmtheit erlangten Khiari und ihre Figur, die Katze Willis from Tunis, in den Revolutionswirren von 2011. Von Salafisten wurde Khiari wegen ihrer harschen Kritik an radikalen religiösen Strömungen und ihren feministischen Positionen mehrfach bedroht. 2014 erhielt die Tunesierin den renommierten italienischen Preis für politische Satire, Premio Satira Politica Forte Dei Marmi. Beim Attentat auf die französische Satirezeitung »Charlie Hebdo« 2015 verlor sie einen engen Freund, Bernard Verlhac, alias Tignous. Sie twittert unter @willisfromtunis.