»Deutsch« heißt: zum Volk gehörig. Die deutsche Sprache ist die Sprache der Eigentlichkeit, soll besonders prädestiniert dafür sein, zur Wahrheit des Denkens vorzudringen. Wohl niemand hat sich dieser Eigentlichkeit so sehr hingegeben wie der Philosoph Martin Heidegger, dessen »Heideggerei« besondere Nähe zur LTI, zur Sprache des Dritten Reichs aufweist. Der Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt seziert in seinem Buch »Heidegger und die deutsche Sprache« mit besonderem Augenmerk auf den Unterschied zum Französischen das Deutsche und seine Besessenheit mit räumlichen Partikeln, denn: Wo so viel vom »Raum« die Rede ist, ist die Sehnsucht nach dem »Lebensraum« nicht fern.
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Die US-amerikanische Philosophin Nancy Fraser prägt in ihrer Streitschrift »Der Allesfresser« eine neue Metapher für den Kapitalismus. Aber hat die Autorin damit wirklich eine »neue Theorie des Kapitalismus« vorgelegt?
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Der Subjektbegriff im Gefolge Descartes’ bestimmt das denkende Ich als das Fundament jeder Erkenntnis. In der Transzendentalphilosophie Kants erfährt es seine grundlegende Rechtfertigung. Trotz einiger Schwächen gilt es, diesen Subjektbegriff, der die Möglichkeiten des Urteilens und der Kritik selbst begründet, gegen postmoderne Theorie zu verteidigen. Über die Konstitution des Subjekts bei Judith Butler, Jacques Derrida und Michel Foucault – und was daraus für die Wissenschaftstheorie und den politischen Diskurs folgt.
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Der ungarische Philosoph Gáspár Miklós Tamás war linker Dissident im Realsozialismus, liberaler Politiker nach dessen Kollaps und schließlich ein radikaler Kritiker von Kapital, Nation und des »postfaschistischen« Autoritarismus. Am 23. Januar starb er in Budapest.
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Pedantisch fertigte Siegfried Kracauer Notizen über seine Reisen nach Europa an – auf Englisch. Die im Deutschen Literaturarchiv Marbach gelagerten Zettel sind jetzt in einem Band erschienen.
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Jacob Taubes, der am 25. Februar 100 Jahre alt geworden wäre, hat an der Freien Universität Berlin seit den Sechzigern das »gefährliche Denken« der Zwischenkriegszeit reanimiert. Am besten verstanden haben ihn seine Gegenspieler.
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Die Abhandlung »Der Begriff der Autorität«, die der Philosoph Alexandre Kojève Anfang der vierziger Jahre schrieb, ist mitnichten eine Kritik am Autoritarismus. Vielmehr stellt sie eine an Hegel und Heidegger geschulte Verherrlichung des Autoritären dar, die explizit auch als Empfehlung an das Vichy-Regime gedacht war.
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Vor den sprichwörtlichen »hot potatoes« hatte Günther Anders keine Scheu. Davon zeugt auch der kürzlich erschienene und bisher unveröffentlichte Briefwechsel des Philosophen – vor allem die Briefe, die er und Theodor W. Adorno sich schickten.
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In der Philosophie geht es um das Gute, Schöne und Wahre. Denn bereits Platon wusste, dass die Wahrheit nicht immer unkompliziert ist. Im Höhlengleichnis schildert er die Illusion des Schattenspiels und dessen Zuschauer, die dabei die Welt im Rücken haben. Denn Wahrheit hängt auch von der Perspektive ab. Eine moderne Betrachtung.
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Drei Vorlesungen hielt Adorno über sein Verständnis von Dialektik. Bei der letzten, »Fragen der Dialektik« im Wintersemester 1963/1964, streikte das Aufnahmegerät ausgerechnet bei den Sitzungen zu Marx. Nun ist sie in den Nachgelassenen Schriften erschienen.
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Der Historiker Axel Schildt zeigt in einer fulminanten Studie, wie Intellektuelle die Entwicklung Westdeutschlands zwischen Kriegsende und den späten sechziger Jahren beeinflussten und dafür die Medien nutzten.
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Bekannt wurden Helen Pluckrose und James Lindsay 2018, als sie unter Pseudonym US-amerikanischen Zeitschriften einige Hoax-Artikel unterjubelten. In ihrem nun in den USA erschienenen Buch »Cynical Theories« ergründen sie den Ursprung und die Auswirkungen postmoderner Theoriebildung.
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Der Braunschweiger Kunstverein erinnert in seiner Ausstellung »The Faculty of Sensing. Thinking with, through and by Anton Wilhelm Amo« an den schwarzen Philosophen, der als Sklave an einen deutschen Fürstenhof kam.
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Theodor W. Adornos Ästhetik bewegte sich zwischen dem Begehren der Psychoanalyse und der Idee der Philosophie. Zweiter Teil einer Serie zum 50. Jubiläum der 1970 erschienenen »Ästhetischen Theorie« von Theodor W. Adorno.
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