Der ungarische Philosoph Gáspár Miklós Tamás war linker Dissident im Realsozialismus, liberaler Politiker nach dessen Kollaps und schließlich ein radikaler Kritiker von Kapital, Nation und des »postfaschistischen« Autoritarismus. Am 23. Januar starb er in Budapest.
Texte der Kritischen Theorie wurden von linken Dissident:innen des Ostblocks stark rezipiert und Intellektuelle beider Seiten standen miteinander in regem Austausch. So trafen sie sich mehrere Jahre hintereinander auf der jugoslawischen Insel Korčula und bemühten sich in ihrer Sommerschule um eine Relektüre von Marx.
Vivek Chibbers marxistische Kritik an postkolonialer Theorie war lesenswert, nun legt er mit seiner Kritik am »cultural turn« nach – die mit viel Geraune daherkommt.
Marxistische und ökosozialistische Konzepte gegen die drohende Klimakatastrophe spielten in Deutschland lange kaum eine Rolle. Das beginnt sich zu ändern.
Auch in der Linken gibt es die Tendenz, das Patriarchat als überwunden zu betrachten. Doch die Reproduktionssphäre ist weiterhin weiblich, und sie wird konsequent abgewertet.
Friedrich Pollock, dem Adorno und Horkheimer ihre »Dialektik der Aufklärung« widmeten, war eines der unbekannteren Mitglieder des Instituts für Sozialforschung. Seine Schriften werden jetzt neu aufgelegt. Die »Jungle World« sprach mit dem Herausgeber.
Der Labelbetreiber, Musiker und Theoretiker Achim Szepanski sieht in die Zukunft der Maschinisierung: Die planetarische Arbeiterklasse habe den Tisch gedeckt, der übermorgen von Robotern abgeräumt werde.