Ausgabe #

50 Jahre Putsch in Chile

Eine junge Generation blickt neu auf die Vergangenheit

Umstrittenes Gedenken. Die Erinnerung an den Putsch von 1973 und die darauffolgende Militärdiktatur polarisiert in Chile auch noch 50 Jahre danach. Rechte Politiker wie José Antonio Kast glorifizieren offen das Pinochet-Regime. Opferverbände und Hinterbliebene streiten sich, ob Kritik an der Regierung Salvador Allendes angemessen ist. Der jungen Generation, die im demokratischen Chile aufwuchs, fehlt der unmittelbare Bezug zur Erfahrung der Diktatur. Neben der Kritik an den USA rückt nun auch die Rolle Brasiliens und Kubas in den Fokus der Historikerdebatten.

Im dschungel läuft:

Yayoi Kusama im Guggenheim-Museum Bilbao. Dort ist die bislang umfassendste Retrospektive des Werks der japanischen Künstlerin zu sehen.

Thema

Linn VerteinDie chilenische Gesellschaft streitet über die Erinnerung an den Militärputsch 1973
René ThannhäuserAlfredo Sepúlveda, Autor, im Gespräch über Fehler von Allendes Unidad Popular
Leander F. BaduraDie Anteilnahme an Chile markierte den Anfang der deutschen Lateinamerika-Solidaritätsbewegung

Inland

Gaston KirscheDie Angestellten des Hamburger Tierparks Hagenbeck streiken für einen Tarifvertrag
Marcel MalachowskiÜber Kinderarmut wird viel geredet, aber die Kindergrundsicherung wird sie kaum mindern
Martin BrandtAm Weltfriedenstag demonstrierten in Berlin Linkspartei-Prominenz und Antifas
Korbinian GmeinwieserBei Verdi wollen längst nicht alle den russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verurteilen
Lisa BorMit dem Lieferdienst Getir steht der nächste Konzern in der Branche kurz vor dem Bankrott

Reportage

Matteo AlbaDas demokratische Taiwan trotzt der permanenten Bedrohung durch China

Ausland

Manuel Störmer Ein Treffen der Außenminister Libyens und Israels birgt Zündstoff
Jan KeetmanIn Syrien gibt es neue Proteste gegen die Herrschaft Bashar al-Assads
Katja WoroninaDem Anarchisten Azat Miftakhov wird in Russland Rechtfertigung von Terror vorgeworfen
Bernd BeierDer Zoff um den muslimischen Rapper Médine in Frankreich
Hans-Martin KrämerDie liberale Opposition hält die Regelung für unzureichend

Wirtschaft

Tomasz KoniczDer Klimawandel führt zu hohen Risiken im Immobiliensektor

Interview

Katja WoroninaWladislaw Inosemzew, Ökonom, im Gespräch über die russische Kriegswirtschaft

Antifa

Ralf FischerRechtsextreme, Putin-Fans und ein Islamist haben eine »Friedenspartei« gegründet
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

dschungel

Till Randolf Amelung»Nach Trans«: Elizabeth Duval widerspricht der These, dass Geschlecht frei wählbar ist
Jan MarotDie Retrospektive »1945 bis heute« im Guggenheim-Museum in Bilbao würdigt die lange verkannte Künstlerin
Christian SaehrendtWie Oswald Spenglers »Der Untergang des Abendlandes« in Russland rezipiert wurde
Elke WittichDas Leben ohne Twitter/X, Facebook oder Bluesky
Magnus KlaueDie Bundeszentrale für politische Bildung wird mehr denn je gebraucht
Andreas MichalkeDie Sketcher-Szene versammelte sich in Berlin beim »Deutschlandtreffen«
Tobias PrüwerDie Industrialisierung des Bauwesens hinterlässt kostspielige Wüsten aus Beton, kritisiert Anselm Jappe in seiner Kulturgeschichte des Werkstoffs
Christian M. Fachinger, Jens KraushaarÜber die Begegnung mit Hunden sowie ihren Herrchen und Frauchen

Sport

Jan TölvaDas Cricket der Frauen hat sich zu einem globalen Sport entwickelt

Hotspot

Moritz TübbeckeDer ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Torsten Albig, ist nun Tabaklobbyist
Jörn SchulzDer bayerische Landesvater Franz Josef Strauß war den Landeskindern ein schlechtes Vorbild
Jungle WorldAuf nach Warschau! Die »Jungle World« verreist
Guido SprügelAnne Albers, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, im Gespräch über die Arbeitsbelastung von Lehrkräften