Die werktätigen Massen können aufatmen: Eine neue kommunistische Partei wurde gegründet – sie heißt Kommunistische Partei. Den Revisionisten in den Konkurrenzsekten hat sie den Kampf angesagt.
Partisanenkämpfe, Streiks, Partei- und Zeitungsgründungen: Viele iranische Gastarbeiter pendelten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen Russland und dem Iran und importierten sozialistische Ideale in die unter russischem und britischem Einfluss stehende Region. Mit dem Verzicht der revolutionären Regierung der Sowjetunion auf ihre Privilegien im Iran erlangte die Oktoberrevolution in der dortigen Bevölkerung beachtliche Popularität. Die Bolschewiki erkannten in der verarmten Landbevölkerung des ehemaligen Osmanischen Reichs und seiner Anrainer zwar ein gewisses revolutionäres Potential, für eine Revolution war die Region Lenin zufolge aber noch nicht reif.
Otto Heller schrieb als erstes KPD-Mitglied eine marxistisch-leninistische Abhandlung zur »Judenfrage«. Er floh vor Stalin, kämpfte bis zuletzt gegen die Nazis – und ist heute fast vergessen. Nun untersucht der israelische Historiker Tom Navon in seiner Biographie »Radical Assimilation in the Face of the Holocaust« die Auseinandersetzung Hellers mit dem Judentum.
Erst im Dienste des Kommunismus, dann faschistischer Propagandist: Das Leben des deutsch-italienischen Schriftstellers und Dramaturgen Felix Gasbarra wird durch die Vatersuche seines unehelichen Sohnes Gabriel Heim rekonstruiert.
Plakatieren, agitieren, demonstrieren: Anschaulich beschreibt Olga Benario die Kämpfe der jungen Kommunisten in Neukölln und anderen Berliner Arbeitervierteln der zwanziger Jahre. Verfasst wurden die Miniaturen im Exil in Moskau 1929.
Autoritär-kommunistische Gruppen sehen sich in Leipzig im Aufwind – auch vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs. Einst belächelt, kaperten die Gruppen jüngst das Plenum des Student:innen-Rats der Universität Leipzig.
In der KPD galt die Judenfeindschaft als Klassenfrage. In der »Roten Fahne«, dem Zentralorgan der Partei, gehörten antisemitische Aussagen dazu. Aber mit Rosa Luxemburg, Emma Goldman, Leo Trotzki, Clara Zetkin und Franz Pfemfert gab es auch in der Linken einflussreiche Persönlichkeiten, die sich dem Judenhass widersetzten.
Seit der Ausrufung der Volksrepublik China im Jahr 1949 gab es immer wieder auch explizit linke Proteste gegen die autoritäre kommunistische Führung des Landes. In seinem Buch »Die Linke in China« stellt Ralf Ruckus die wichtigsten Bewegungen und Aktionen vor. Im Kapitel »Arbeiterkämpfe und politische Unzufriedenheit 1956−1957« geht er auf die Zeit ein, als die chinesische Führung mit der Hundert-Blumen-Bewegung offene Kritik zuließ – um dann die Kritiker:innen hart zu bestrafen.
Die Kommunistischen Parteien denunzierten den wegen des Reichstagsbrands angeklagten Marinus van der Lubbe im 1933 veröffentlichten »Braunbuch« als Werkzeug der Nationalsozialisten. Seine Genossen reagierten darauf mit dem »Rotbuch«, in dem sie die politischen Gründe für seine Tat erläuterten.
J. Posadas führte in den Fünfzigern eine der größten trotzkistischen Bewegungen Lateinamerikas an. Heutzutage erinnert man sich an den Posadismus vor allem als marxistischen Ufo-Kult.