Interview

Diarey Mohammed
2018/15 Diarey Mohammed, Direktor des Metro Center for Journalist Rights & Advocacy in Kurdistan, im Gespräch über Repression gegen Journalisten in Kurdistan

»Neuer Höhepunkt der Einschränkung der Pressefreiheit«

Das Metro Center for Journalist Rights & Advocacy in Kurdistan wurde 2009 von einer Journalistengruppe in Zusammenarbeit mit dem Institute for War and Peace Reporting (IWPR) gegründet. Seither veröffentlicht das Center einen jährlichen Report über Repression gegen Journalisten und Einschränkungen der Pressefreiheit im kurdischen Nordirak. Das Center arbeitet eng mit europäischen ­Organisationen wie dem dänischen International Media Support (IMS) und dem Norwegian People’s Aid (NPA) zusammen und hat den Anspruch, die staatliche wie nichtstaatliche Behinderung journalistischer Arbeit zu bekämpfen. Der Sitz des Metro Center befindet sich in Suleymaniah.
Sama Maani
2018/13 Sama Maani, Autor, im Gespräch über Islamkritik, Kulturalismus und Rassismus

»Falsche Begriffe wie ›Islamophobie‹ reproduzieren den neuen Rassismus«

Sama Maani hält »Islamophobie« und »antimuslimischen Rassismus« für falsche Begriffe, die den neuen Rassismus reproduzieren, indem sie den »Islam» implizit als Eigenschaft von Menschen aus Gesellschaften mit islamischer Bevölkerungsmehrheit auffassen. Das ist für die heutige Linke ein Problem.
Dovid Katz
2018/12 Dovid Katz, Linguist, über die Gleichsetzung von Shoah und sowjetischer Besatzung im Baltikum und in Osteuropa

»Ein systematischer Versuch, die Geschichte umzuschreiben«

Dovid Katz übernahm 1999 an der Universität Vilnius den neu geschaffenen Lehrstuhl für jiddische Sprache, Literatur und Kultur und gründete dort später das Jiddische Institut, das er bis 2010 leitete. Im von ihm gegründeten Webmagazin »Defendinghistory.com« befassen sich Autorinnen und Autoren kritisch mit der Geschichtspolitik Litauensund informieren über Geschichtsrevisionismus sowie rechtsextreme und nationalistische Aktivitäten in Osteuropa.
Ni una menos
2018/10 Verónica Gago, Sozialwissenschaftlerin, im Gespräch über Feminismus in Argentinien

»Der 8. März 2017 war eine Zäsur«

Das feministische Organisationskollektiv »Ni una menos« (Keine Frau weniger) setzt sich gegen Frauenmorde und sexualisierte Gewalt in Argentinie ein. Die Publizistin Verónica Gago ist Mitglied des Kollektivs und hat mit »Jungle World« über feministische Kämpfe in Argentinien gesprochen.
 Bassem Eid
2018/08 Bassem Eid, palästinensischer Menschenrechtler, über den Friedensprozess, die BDS-Bewegung und die Bedeutung der wirtschaftlichen Lage

»Lasst den Friedensprozess ruhen«

Mit der »Jungle World« sprach Bassem Eid er über die internationale Finanzierung des palästinensisch-israelischen Konfliktes, die Auswirkungen der BDS-Bewegung auf palästinensische Arbeiter und die Auseinandersetzungen über die Abschiebung afrikanischer Flüchtlinge aus Israel.
Mixalis Aivaliotis
2018/07 Mixalis Aivaliotis von der NGO »Stand by me Lesvos« im Gespräch über die Lage im Flüchtlingscamp Moria

»Es ist ein Plan, schlechte Bedingungen zu schaffen«

Immer wieder hört man die Kritik, die Flüchtlingslager auf Lesbos und anderen griechischen Inseln würden bewusst in desaströsem Zustand gehalten werden, um ein Signal an Flüchtlinge in der Türkei zu senden, die immer noch herkommen wollen. Mixalis Aivaliotis, Mitbegründer der Hilfsorganisation Stand by Me Lesvos, die täglich nahe des Flüchtlingslager Moria Geflüchtete mit warmen Mahlzeiten versorgt, hat mit der »Jungle World« über die Situation für Flüchtlinge auf der Insel gesprochen.
freedeniz
2018/06 Evin Barıș Altıntaş, Präsidentin der Media and Law Studies Association, im Gespräch über Verfahren gegen Journalisten in der Türkei

»Die Anklagen kommen spät«

Im Dezember 2017 gründete die Journalistin Evin Barış Altıntaş gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Veysel Ok die Media and Law Studies Association (MLSA) in Istanbul, die sich für die Rechte inhaftierter Journalistinnen und Journalisten einsetzt. Mit der »Jungle World« sprach Altıntaş über Untersuchungshaft als Strafe, die Willkür der Gerichte und den Fall Deniz Yücel.
Habib Kazdaghli
2018/02 Habib Kazdaghli, Professor für Geschichte, im Gespräch über Antisemitismus in Tunesien

»Es gab eine Manipulation wie in der Nazizeit«

Die Nationalbibliothek in Tunis wollte in Kooperation mit dem Holocaust Museum in Washington eine Ausstellung über Nazi-Propaganda zeigen. Die Eröffnungsveranstaltung wurde im Dezember durch »antizionistische« Demonstranten attackiert. Habib Kazdaghli ist Professor für zeitgenössische Geschichte an der geisteswissenschaftlichen Fakultät von Manouba und Experte für die Geschichte der Juden von Tunesien. Die »Jungle World« sprach mit ihm über den Vorfall.