Französische Linke prangern die Verbrechen des Kolonialismus in Algerien und den Rassismus an, schweigen sich aber über das autoritäre Regime in Algerien aus. Rechte warnen mit Verweis auf den Bürgerkrieg der neunziger Jahre vor einer islamistischen Bedrohung und ignorieren die französischen Kolonialverbrechen, um Rassismus kleinzureden.
In Österreich haben die Behörden monatelang verschwiegen, dass ein Rechtsextremer einen Anschlag auf ein linkes Fest geplant hatte. Erst durch den im Mai veröffentlichten Verfassungsschutzbericht wurden die Anschlagspläne öffentlich bekannt.
Die Ehrenrettung des »Ossis« scheint ein neues Feld von Identitätspolitik zu werden. Einige Autoren wollen mit vermeintlichen »Fremdzuschreibungen« und Mythen über Ostdeutsche und die DDR aufräumen und fordern Wertschätzung der »Ostidentität«.
Dass die Jungle World schon zu einer Zeit erschienen ist, als das Fax noch die modernste Telekommunikationstechnologie war, belegt unser Archiv. Blättert man ein wenig in den alten Ausgaben, beeindrucken vor allem manche Titelseiten.
Geopolitische Spannungen und der Klimawandel führen zu einer Renaissance staatlicher Interventionen und Industriepolitik. Das zeigte zuletzt die Debatte über den Einstieg eines chinesischen Staatskonzerns beim Hamburger Hafen.
Die Sahelstaaten Mali, Burkina Faso und der Tschad befinden sich im Umbruch. Langsame Schritte in Richtung Demokratisierung zeichnen sich ab. Gleichzeitig wächst die Zahl von Übergriffen auf Zivilisten durch Armee, russische Söldner und Jihadisten.
Ecuadors Präsident Guillermo Lasso hat kurz vor einer Entscheidung im Amtsenthebungsverfahren gegen ihn das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angekündigt. Damit versuche er, einer drohenden Anklage zuvorzukommen, meinen Experten.
Unter Xi Jinping hat das autoritäre Herrschaftssystem der Volksrepublik China die Unterdrückung ethnischer Minderheiten verschärft. Gleichzeitig hat der demokratische Nachbar Taiwan damit begonnen, die historische Unterdrückung indigener Bevölkerungsgruppen aufzuarbeiten.
Das Glück der anderen aus der Sicht eines zehnjährigen jüdischen Jungen. Hugo Lindenberg widmet seinen Roman »Eines Tages wird es leer sein« allen »einsamen Kindern und Verrückten«.
Vor 100 Jahren begaben sich Vertreter:innen der KPD im rechtsextremen Milieu auf Stimmenfang. Damit hatten sie keinen Erfolg, förderten im Krisenjahr 1923 aber die nationalistische und antisemitische Stimmung.