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Robocop räumt auf
Die politische Krise in Tunesien
Demokratie in der Schwebe. »Robocop« nennen die Tunesier ihren spröden und für monotone Ansprachen berüchtigten Präsidenten, den Juristen Kaïs Saïed. Ende Juli suspendierte er für 30 Tage das Parlament und entließ den Ministerpräsidenten. Die über Wirtschaftskrise, Korruption und politischen Stillstand unzufriedene Bevölkerung gewährt ihm Rückhalt. Die islamistische Partei al-Nahda hat Macht eingebüßt und bringt kaum Protestierende auf die Straße. Aber auch die Linke ist zerstritten und machtlos.
Im dschungel läuft:
Die Macht des Strafens im Iran. Mohammad Rasoulof prangert in seinem Film »Doch das Böse gibt es nicht« die Henkerjustiz der Mullahs an.
Thema
Bernhard SchmidOb die Demokratie im krisengeschüttelten Tunesien Zukunft hat, ist unklar
Jan MarotEin Gespräch mit dem kommunistischen Gewerkschafter Firas Hamada über die politische Krise in Tunesien
Jan KeetmanDie Türkei protestierte nur leise gegen die Entmachtung der islamistischen Partei al-Nahda
Inland
Anton LandgrafDie wirtschafts- und steuerpolitischen Programme der Parteien zur Bundestagswahl
Viola NordsieckZum Schulanfang bleiben viele Fragen des Pandemieschutzes offen
Reportage
Ausland
Klaus BleesDer Westen hat den Taliban in Afghanistan den Weg bereitet
Fabian FrenzelGeplante Neubauten britischer AKW unter Beteiligung Chinas sind umstritten
Leander F. BaduraArgentinien wirft dem neuen iranischen Innenminister die Beteiligung an einem Terroranschlag vor
Geschichte
Doerte LetzmannGroßbritannien deportierte nach dem Zweiten Weltkrieg Chinesen aus Liverpool
Disko
Felix KlopotekDer radikalen Linken kann es egal sein, ob linke Parteien bei Wahlen Erfolg haben
Antifa
Lina DahmDer ultrakonservative Nathanael Liminski ist die rechte Hand von Armin Laschet
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle
dschungel
Robert ZwargMarcel Raabe rekonstruiert die letzten Stunden Walter Benjamins
Maximilian HaaseMohammad Rasoulofs Film »Doch das Böse gibt es nicht« prangert die Henkerjustiz im Iran an
Harald KellerDie tschechische Agentenserie »Die Schläfer« erzählt von Machenschaften während des Umbruchs von 1989
Uli KrugRezension von Philipp Sarasins Buch »1977. Eine kurze Geschichte der Gegenwart«
Sport
Stefan LaurinIn Gelsenkirchen soll Fußball bei der Integration von Migranten helfen
Hotspot
Kathy Hochul löst den wegen sexueller Übergriffe angeklagten Gouverneur von New York ab
Cyrille HillSmall Talk mit Boryano Rickum über mutmaßlich rechten Vandalismus in einer Berliner Bibliothek