Nach der algerischen Unabhängigkeit gingen die meisten Juden von dort nach Frankreich
Thema In Marseille leben Zehntausende aus Algerien ausgewanderte Juden und ihre Nachfahren

Sicherer Hafen in Gefahr

Nach den Verheerungen der Shoah erlebte die jüdische Bevölkerung Marseilles einen Aufschwung, als in den Sechzigern über Hundert­tausend algerische Juden nach Frankreich emigrierten. Doch seit einigen Jahren fühlen sich Juden in Marseille immer unsicherer.
Lapua-Faschisten schlagen den Kommunisten Eino Nieminen am 4. Juni 1930
2023/30 Geschichte Die faschistische Lapua-­Bewegung in Finnland entführte in den Dreißigern politische Gegner

Jungle+ Artikel Rückkehr der Blauschwarzen

Im Finnland der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre terrorisierte die faschistische Lapua-Bewegung ihre politischen Gegner, entführte reihenweise sozialdemokratische Parlamentarier und trieb die Regierung vor sich her, die eine Reihe antikommunistischer Gesetze erließ. Eine neue Partei in Finnland, die Sinimusta Liike (Blauschwarze Bewegung), bezieht sich positiv auf diese Vergangenheit.
Ein Shirt mit der Aufschrift »Siempre Fashion – Nunca Facha« (Immer Mode – nie Faschistin) wird hergestellt
2023/30 Reportage Beim Modelabel Manifiesta in Kolumbien stellen ehemalige Farc-Rebellen Mode mit Botschaft her

Nähmaschine statt Kampfanzug

Für das kolumbianische Modelabel Manifiesta nähen ehemalige Kämpfer:innen der Farc, aber auch Angehörige von Soldaten, die von der Guerilla getötet wurden. Das Projekt soll die Polarisierung überwinden und erzielte einige Achtungserfolge, doch die wirtschaftliche Lage ist schwierig und es fehlt an staatlicher Unterstützung.
Blockade der LKW-Zufahrt des DHL-Terminals am Flughafen Leipzig/Halle
2023/30 Small Talk Luka Scott, Bündnis »Repression nicht zustellbar«, im Gespräch über die Klage der DHL gegen Klimaaktivist:innen

»Ein Urteil könnte dem Klimaaktivismus dienen«

Vor zwei Jahren blockierten rund 50 Klimaschützer:innen eine Zufahrtsstraße zum DHL-Logistikzentrum am Flughafen Leipzig. Ihre Forderung: auf den Ausbau des Frachtflughafens zu verzichten. DHL verklagte zunächst drei Personen auf insgesamt 84.000 Euro Schadenersatz, ließ die Schadensersatzforderungen dann jedoch fallen und bot einen Vergleich an. Die Angeklagten sollten demnach 80 Arbeitsstunden in einem Aufforstungs- oder Naturschutzbetrieb leisten oder ersatzweise 15 Euro pro Stunde zahlen und ­außerdem einen Teil der Prozesskosten tragen. Die Angeklagten lehnten den Vergleich ab. Bis Ende September können sich die ­Parteien noch auf einen Vergleich einigen, sonst will das Gericht Mitte Oktober ein Urteil fällen. Die »Jungle World« sprach mit Luka Scott, einer der verklagten Aktivist:innen, vom Bündnis »Repression nicht zustellbar«, das zur Unterstützung der Angeklagten ge­gründet wurde.